Agora

Ursprung der Demokratie

Der zentrale Markt- und Versammlungsplatz im antiken Griechenland war die Agora. Hier wurden Geschäfte ausgehandelt, über die Belange der Stadt und des Staates debatiert und Politik gemacht. Auch wenn das heute zwischen Konsum und Unterhaltung oft in Vergessenheit gerät: Die zentralen Plätze einer Stadt dienen auch dazu, demokratische Rechte wahrzunehmen und städtisches Leben zu fördern. Spätestens durch die Revolutionen des „Arabischen Frühlings“ im Frühjahr 2010 oder „Occupy Wallstreet“ (2011) gibt es ein neues Bewusstsein für das politische Potenzial des öffentlichen Stadtraums. Das zeigte sich auch bei den weltweiten FridaysforFuture- oder Black-Lives-Mater-Demonstrationen. Die Idee der Agora, des zentralen Versammlungsortes, als Ort der politischen Diskussion wird in verschiedenen Beteiligungsformaten (↦Beteiligung) als Sinnbild genutzt: ein kollektiv gebautes und variabel einsetzbares Amphitheater aus Podesten, auf Rollen oder ein flexibles Forum, das zu Diskussionen und Verhandlungen anregt.

Beispiele

Fliegendes Forum, Kollektiv Plus X

Das mobile Amphitheater in Selbstbauweise wird von verschiedenen Initiativen und Vereinen als Treffpunkt für demokratische Aushandlungsprozesse genutzt. www.kollektivplusx.de/fiegendes-forum

15-M - Puerta del sol, Madrid

Der zentrale Platz Puerta del Sol in Madrid wurde im Rahmen der Proteste in Spanien am 15. Mai 2011 zur Agora, auf der die Menschen über alles sprachen, was sie interessierte: Arbeitsmarkt, Umwelt, Bildung usw. Es entstand ein öffentlicher Raum, zu dem nicht nur Vertreterinnen und Vertreter aus Politik und Presse Zugang hatten, sondern alle. Die Entscheidungen wurden gemeinsam und für alle sichtbar getroffen.