Projekte

Sechs Kugeln aus Chrom kreisförmig mit einer roten Kugel in der Mitte angeordnet

Berliner Woche der Seelischen Gesundheit

Es gibt keine Gesundheit ohne seelische Gesundheit! Auch heute noch empfinden viele Menschen eine psychische Erkrankung (und dazu gehört auch die Abhängigkeit z. B. von Alkohol) als Makel, über den “man” nicht spricht. Die Betroffenen leiden häufig doppelt – unter der Erkrankung selbst sowie unter der Ausgrenzung durch ihre Umwelt. Um dies zu verhindern, ist es überaus wichtig, Sensibilität und Akzeptanz für seelisch erkrankte Menschen zu wecken.
Dabei sind psychische Erkrankungen viel weiter verbreitet als allgemein angenommen. Statistisch betrachtet erkranken jede zweite Frau und jeder dritte Mann im Laufe des Lebens an einer psychischen Störung. Diese Zahlen machen deutlich wie wichtig es ist, das Thema in den Fokus zu rücken.

Deshalb gibt es die Berliner Aktionswoche der Seelischen Gesundheit, die nach einem gelungenen Auftakt in 2007 und erfolgreichen Fortsetzungen in den vergangenen Jahren nun zu einer kontinuierlichen Einrichtung wird. Sie findet jedes Jahr im Oktober anlässlich des internationalen Tages der seelischen Gesundheit am 10. Oktober statt.
Die Berliner Aktionswoche hat sich zum Ziel gesetzt, einerseits über psychische Erkrankungen, über Möglichkeiten der Prävention und Therapie zu informieren und andererseits das Bewusstsein für den Wert der seelischen Gesundheit zu schärfen.
Die Veranstaltungen richten sich nicht nur an ein Fachpublikum, sondern an alle Berlinerinnen und Berliner.

11. Berliner Aktionswoche der Seelischen Gesundheit vom 09. bis 15. Oktober 2017

Die Berliner Aktionswoche 2017 hat den Schwerpunkt „Seelische Gesundheit in der digitalen Welt“. Die Formulare zur Anmeldung von Veranstaltungen und zu einem späteren Zeitpunkt auch das vollständige Programm und weitere Informationen finden Sie auf den Internetseiten des Aktionsbündnisses Seelische Gesundheit.

Kinder- und Jugendpsychiatrie und Psychotherapie - Arbeitsgruppe Landespsychiatriebeirat (Expertisen)

Die psychische Gesundheit von Kindern und Jugendlichen sowie ihren Angehörigen ist ein wichtiges Thema der Senatsverwaltung für Gesundheit und Soziales, da sie für ein glückliches und erfülltes Leben jedes Einzelnen und auch für den sozialen Zusammenhalt in der Familie und Gesellschaft eine wichtige Voraussetzung ist. Die Mehrzahl der jungen Menschen in Berlin verfügen über eine gute psychische Gesundheit und über ein hohes Maß an subjektivem Wohlbefinden. Doch bleibt ein bedeutender Anteil junger Menschen, die vielfältige Probleme haben, wie z. B. soziale und emotionale Schwierigkeiten, Verhaltensauffälligkeiten, manifeste Störungen oder Lern- und Leistungsschwierigkeiten. Komplexe Problemlagen erfordern meist eine intensive Behandlung und Betreuung in der Kinder- und Jugendpsychiatrie und Psychotherapie (KJPP) mit zum Teil anschließenden Hilfemaßnahmen in Einrichtungen der Kinder- und Jugendhilfe.

Arbeitsgruppe seit 2007

Im Zusammenhang mit der Fortschreibung des Krankenhausplanes wurde vom Landespsychiatriebeirat in 2007 eine AG eingesetzt mit dem Ziel, eine fachliche Expertise zur kinder- und jugendpsychiatrischen und psychotherapeutischen Versorgungslage in Berlin zu erstellen. Hierzu wurde im ersten Schritt das Behandlungsangebot der Abteilungen bzw. Kliniken für Kinder- und Jugendpsychiatrie und Psychotherapie untersucht und bewertet. Die Empfehlungen der AG KJPP bilden die Basis für die fachlichen Grundsätze für den Bereich Kinder- und Jugendpsychiatrie und Psychotherapie (KJPP) im neuen Krankenhausplan 2010.
Der Bericht Teil I für den stationären/teilstationären Bereich 2008 und der Bericht Teil II mit den Empfehlungen für den ambulanten Bereich 2010 zeigen deutlich, dass ohne verbindliche Kooperationsbeziehungen des medizinisch-therapeutischen Bereiches mit der Jugendhilfe, Suchthilfe und dem Schulbereich keine tragfähigen Lösungen für den Personenkreis der psychisch erkrankten Kinder und Jugendlichen möglich sind.

Aufbau eines flächendeckenden Hilfesystems

Die Senatsverwaltung für Gesundheit und Soziales und die Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Wissenschaft verfolgen seit Jahren das gemeinsame Ziel, eine ganzheitliche und gemeinsame Fallverantwortung und ein abgestimmtes zeitgleiches Handeln in den Hilfesystemen für Kinder, Jugendliche und ihre Angehörigen flächendeckend in allen Berliner Bezirken aufzubauen. Eine von beiden damaligen Senatsverwaltungen für Gesundheit, Jugend und Bildung gemeinsam eingesetzte ressortübergreifende AG hatte sich frühzeitig dieser komplexen Problematik angenommen und 2003 Handlungsempfehlungen zur Entwicklung einer neuen Kommunikationskultur zwischen den drei Fachbereichen und zur verbindlichen einzelfallbezogenen Kooperation entwickelt. Die Berliner Bezirke/Regionen nutzen diese Expertise und arbeiten auf deren Basis an neuen Kooperationsstrukturen, die für ihre jeweiligen Regionen passen.

Aktueller Stand der Arbeit

Mit Beschluss des Landespsychiatriebeirates 2010 wurde der Arbeitsgruppe Kinder- und Jugendpsychiatrie und Psychotherapie (AG KJPP) ein neuer Auftrag zur gemeinsamen Bearbeitung der in den beiden Teilberichten benannten Schnittstellprobleme zwischen KJPP, Jugendhilfe und Schule erteilt. Die AG wurde hierfür mit Teilnehmern aus den Fachbereichen Kinder- und Jugendhilfe und Schule der SenBilJugWiss erweitert. Für vier definierte Bereiche des Kindes- und Jugendalters werden aktuell Entwicklungsaufgaben und Entwicklungsauffälligkeiten beschrieben sowie gemeinsame Handlungsempfehlungen für die Praxis entwickelt. Hierbei wurden in bewährter Weise wieder Expertenanhörungen durchgeführt, deren Ergebnisse in den Bericht Teil III einfließen werden. Die Arbeit ist noch nicht beendet.