In meiner langjährigen Jugendverbandsarbeit habe ich gelernt, wie wichtig es ist, sich aktiv in einer Demokratie zu engagieren. Für Minderheiten in einer Mehrheitsgesellschaft ist es unabdingbar sich zu organisieren und gemeinsame Sprachrohre in einem solidarischen Miteinander zu nutzen, um gemeinsame Interessen zu formulieren und sichtbar zu machen.
Einer meiner Schwerpunkte liegt in der Antidiskriminierungs-Arbeit. Jeder Mensch hat es verdient, unabhängig von Geschlecht, Sexualität, Religion und/oder anderen diskriminierenden Faktoren gleichberechtigt an der Gesellschaft teilnehmen zu dürfen und in einer unhinterfragten Selbstverständlichkeit, einem wohlwollenden und friedlichen Miteinander (ko-)existieren zu dürfen.
Dabei sehe ich zwei Arbeitsstrategien: Zum einen müssen wir in der Jugendarbeit ein entsprechend vorurteilsfreies Menschen- und Gesellschaftsbild vermitteln, um präventiv zu arbeiten. Dazu gehören staatliche und private Institutionen wie Kitas, Schulen und Universitäten, sowie Bereiche der außerschulischen Aktivitäten, wie Kultur- und Sportvereine, oder die freiwillige Feuerwehr. Zum anderen müssen bereits bestehende Probleme und Schwierigkeiten hinsichtlich der Partizipationsbarrieren bewältigt werden. Dazu reicht es nicht sich nur die Zivilbevölkerung anzuschauen, sondern wir müssen auch staatliche Institutionen in den Blick nehmen, um vor allem strukturelle Probleme zu lösen.
Ein anderer Schwerpunkt meiner Arbeit liegt im dem Bereich der Gesundheit. Als ausgebildeter Operation-Technischer Assistent durfte ich jahrelang in verschiedenen Bereichen der Pflege und des Funktionsdienstes (OP, Endoskopie, Notfallaufnahme) Erfahrungen sammeln und konnte Einblicke gewinnen. Nun bin ich am Ende meines Medizinstudiums und betrachte die Situation im Gesundheitswesen immer mehr auch in der Rolle des Arztes. Es gibt vielerlei Hürden, aber auch Chancen, um die Situation in den Krankenhäusern und Praxen deutlich zu verbessern.
Partizipationsmöglichkeiten und der Abbau von Hürden und Barrieren sind hier besonders wichtig, da es unmittelbar um Leben und Tod geht. Diese Arbeit möchte ich gerne angehen und aktiv mitgestalten.
Ich freue mich auf die Arbeit im Landesbeirat für Partizipation und auf die Zusammenarbeit mit dem neu gewählten Senat.