Ceren Türkmen ist Soziologin und sie hat bisher immer an der Schnittstelle zwischen Wissenschaft, Politik und Zivilgesellschaft im Bereich der Migrations-, Rassismus und Antidiskriminierungspolitik gearbeitet. Sie ist in Duisburg geboren, hat in Münster, Frankreich und Zypern studiert und sie lebt seit 2009 in Berlin. Sie hat lange in Gießen als Wissenschaftlerin im Bereich der dekolonialen und antirassistischen Rassismus- und politischen Migrationsforschung an der Universität gearbeitet. Dann in Berlin als Fachreferentin im Verband der Beratungsstellen für Betroffene rechter, rassistischer und antisemitischer Gewalt und als Dozentin an der Alice Salomon Hochschulen. Zudem gibt sie regelmäßig Seminare und Workshops und sie publiziert zu migrationspolitisch und antidiskriminierungspolitisch relevanten Themen. Heute arbeitet sie wieder als wissenschaftliche Mitarbeiterin in einem rassismuskritischen und partizipativen Bildungsprojekt in der Stadtverwaltung der Stadt
Duisburg.
Ceren Türkmen ist seit Mitte der 1990er Jahre antirassistisch-migrationspolitisch aktiv – bisher immer auf Seiten der Zivilgesellschaft und parteiunabhängig. Trotzdem ist sie fachpolitisch und politikberatend aktiv. ZB. als Mitglied des Sprecher*innenteams des Think-Tanks, Institut für solidarische Moderne, wo es um Perspektiven und Strategien einer progressiven Politik auf Bundesebene geht. Sie war auch sachverständiges-stellvertretendes Mitglied der Enquetekommission „Ursachen und Formen von Rassismus und Diskriminierungen in Thüringen sowie ihre Auswirkungen auf das gesellschaftliche Zusammenleben und die freiheitliche Demokratie“ im Thüringer Landtag.
In Berlin war sie als antirassistische Menschenrechtsaktivistin in den Mieter*innenprotesten Anfang der 2010er Jahre aktiv, dann Gründungsmitglied des antirassistischen Bündnisses „ABA“, das sich im Anschluss an das Attentat in Hanau gegründet hat. Und sie war Mitglied im Sprecherteam des Bündnisses „Unteilbar“. Außerdem war und ist sie in vielen MSOs engagiert, so etwa in der Initiative Duisburg 1984, in der Betroffene und Mitglieder der Initiative um die konsequente Aufklärung eines Brandanschlags im Jahr 1984 kämpfen, bei dem ein rassistischen Motiv trotz vieler Hinweise nicht konsequent genug ermittelt wurde.
Fachpolitisch interessiert sie sich für eine menschenrechtsbasierte Asyl-und Migrationspolitik – insbesondere für Undokumentierte und Geflüchtete, für institutionellen Rassismus in Polizei und Verwaltung und eine antirassistische Stadtentwicklungspolitik mit der Ausweitung von politischen Partizipationsmöglichkeiten für Migrantinnen und Migranten.
Ceren möchte vor diesem Hintergrund ihre Erfahrungen, Stärken und politischen Visionen im Bereich der progressiven Migrationspolitik in den nächsten Jahren als Mitglied des Landesmigrationsbeirats einsetzen. Sie ist glücklich, dass es in Berlin das LADG und neue programmatische Strategien für mehr Partizipation in der Migrationsstadt gibt. Dafür hat die Zivilgesellschaft lange gekämpft! Genau das sind die richtigen Stellen, um anzusetzen und weiterzumachen, um ein Berlin für Alle möglich zu machen. Jetzt gilt es, diese Schritte umzusetzen und weiterhin konsequent Schutzbereiche und gleiche Rechte für Migrantisierte, Geflüchtete und Undokumentierte in einem Berlin für Alle durchzusetzen.