Städte als Change Makers: Rückblick auf die Cities4Refugees-Abschlusskonferenz

Cities4Refugees-Konferenz

Die Berliner Cities4Refugees-Konferenz – unter dem Motto „Cities as Change Makers in European Asylum and Migration Policy“ – war Abschluss und Krönung einer Reihe von Veranstaltungen für Praktiker*innen und Expert*innen aus einem Netzwerk von solidarischen europäischen Städten. Auf Einladung der Berliner Integrationsbeauftragten Katarina Niewiedzial diskutierten zwei Tage lang rund 120 Vertreter*innen von 20 europäischen Städten, der Zivilgesellschaft, der EU-Kommission, dem Bundesministerium des Innern und für Heimat (BMI) mit Europaabgeordneten und Wissenschafter*innen aus Deutschland, Europa und Kanada.

Berlin im Netzwerk von solidarischen Städten

„Berlin ist stolz darauf, Teil der Netzwerke der solidarischen Städte Europas zu sein. Es liegt in der Verantwortung der Städte, gutes Ankommen zu gewährleisten“, sagte Katarina Niewiedzial den Gästen. Ausgangspunkt der Diskussionen bildeten die Reform des Gemeinsamen Europäischen Asylsystems (GEAS) und die nationalen Umsetzungsberichte. Einige hoffen, die GEAS-Reform könne die EU-Staaten, Institutionen und die Städte entlasten. Die Mehrheit der Gäste teilte diese Überzeugung hingegen nur eingeschränkt.

  • Eindrücke der Cities4Refugees-Konferenz: Cities as Change Makers in European Asylum and Migration Policy
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  • Eindrücke der Cities4Refugees-Konferenz: Cities as Change Makers in European Asylum and Migration Policy
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  • Eindrücke der Cities4Refugees-Konferenz: Cities as Change Makers in European Asylum and Migration Policy
  • Eindrücke der Cities4Refugees-Konferenz: Cities as Change Makers in European Asylum and Migration Policy
  • Eindrücke der Cities4Refugees-Konferenz: Cities as Change Makers in European Asylum and Migration Policy
  • Eindrücke der Cities4Refugees-Konferenz: Cities as Change Makers in European Asylum and Migration Policy
  • Eindrücke der Cities4Refugees-Konferenz: Cities as Change Makers in European Asylum and Migration Policy
  • Eindrücke der Cities4Refugees-Konferenz: Cities as Change Makers in European Asylum and Migration Policy
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Es stellt sich die Frage, zu welchem Preis eine Art Entlastung herbeigeführt werden soll und für wen. Wird einem Teil der Geflüchteten künftig der Zugang zum Recht auf Asyl noch stärker eingeschränkt, werden die Geflüchteten negative Auswirkungen spüren. Dabei „sei das individuelle Recht auf Asyl unantastbar“, hob Cansel Kiziltepe, Senatorin für Arbeit, Soziales, Gleichstellung, Integration, Vielfalt und Antidiskriminierung hervor.

Die restriktiveren Regeln würden sich wiederum schnell unter den Geflüchteten auf den Fluchtrouten herumsprechen, da die Geflüchteten in der Regel gut informiert seien, wie ein EU-Parlamentarier betonte. Damit steige auch die Wahrscheinlichkeit, dass Geflüchtete nicht nur irregulär über die Grenze nach Europa kämen, sondern sich anschließend undokumentiert in Städten durchschlagen würden. So würden Menschen auf der Flucht ihr Verhalten anpassen. Diese Prognose wurde auch durch einen Vertreter der städtischen Initiative für Migrant*innen mit irregulärem Status in Europa (C-MISE) bestätigt. C-MISE besteht aus über 50 Städten aus 18 Ländern. Viele Städte würden dabei einen pragmatisch-progressiven Weg wählen, hob ein Stadtvertreter aus den Niederlanden hervor. Auch bei undokumentiert Aufhältigen handele es sich schließlich um Bürger*innen in den Städten, die Menschenrechte haben, wie den Zugang zur Gesundheitsversorgung, der Schule oder Kita, so der Experte.

Erfahrungsaustausch und Best Practice

Städte verfügen dabei über Wissen, Erfahrungen und Instrumente, um Teilhabe zu gestalten. Städte haben das Potential, „Change Makers“ zu sein, Impulse und Innovationen auf den Weg zu bringen wie Modelle von City Cards, die eine Vertreterin der Stadtverwaltung aus Villeurbanne anhand der einjährigen Erprobungsphase in ihrer Stadt erläuterte.

Mit Blick auf den geplanten Solidaritätsmechanismus, der ab Mitte 2026 die verbesserte geteilte Verantwortung bei der Aufnahme von geflüchteten Menschen sowie finanzielle Umverteilung vorsieht, gab es vorsichtig optimistische Stimmen unter den Referent*innen. Gerade wenn der Solidaritätsmechanismus mit einer europaweiten Anhebung von Aufnahmestandards und zusätzlicher direkter EU-Finanzierung von Kommunen einhergehe, käme dies vielen Geflüchteten und der Aufnahmegesellschaft und -bereitschaft zugute. Es wurde allerdings auch mit Sorge betrachtet, dass zahlreiche Nationalstaaten derzeit vielfach politisch-emotionalisierte Diskurse rund um Flucht und Migration führen und entsprechend ihre Politik gestalten. Umso wichtiger sind Stimmen der vielfach pragmatisch-progressiveren Städte in Europa, argumentierten Vertreter*innen von Eurocities, ANVITA aus Frankreich, des Bündnisses Städte Sicherer Häfen und der Internationalen Allianz Sicherer Häfen vor Ort.

Eindrücke der Cities4Refugees-Konferenz

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Formate: video/youtube

Weitere Zusammenarbeit

Die Beauftragte des Berliner Senats für Partizipation, Integration und Migration und die progressiven Kräfte in Berlin freuen sich darauf, die Zusammenarbeit zwischen unseren solidarischen Städten zu vertiefen.

Vielen Dank allen Teilnehmer*innen und Organisator*innen, der Berlin-Brandenburgischen Auslandsgesellschaft und auch dem Europäischen Haus Berlin!

Die Konferenz war der Abschluss des zweijährigen EU-geförderten Netzwerks cities4refugees, an dem städtische und zivilgesellschaftliche Akteure aus Barcelona, Berlin, Palermo, Potsdam, Villeurbanne und Zagreb mitgewirkt haben.