Die Wohnstadt Carl Legien wurde nach dem ersten Vorsitzenden des 1919 gegründeten Allgemeinen Deutschen Gewerkschaftsbundes benannt.
Unter den sechs Siedlungen liegt sie am nächsten an der Innenstadt und grenzt unmittelbar an die dicht bebauten Gründerzeitquartiere. Die hohen Grundstückspreise an diesem Ort bedingten eine entsprechend großstädtische Verdichtung.
Taut setzte deshalb auf eine konzentrierte Stockwerksbauweise und entwarf eine vier- bis fünfgeschossige Großstadtsiedlung. Mustergültig zeigte er damit auf dem Straßenraster des Hobrechtsplans, dass das Neue Bauen den Mietskasernenstädtebau auch auf dessen ureigenem Terrain schlagen konnte.
Zeile, Blockrand und Gartenraum komponierte Taut zu einem halböffentlichen Raumgefüge. Die Wohnungen orientieren sich klar weg von der Straße, hin zu den die Erich-Weinert-Straße querenden Gartenhöfen. Die Farbe unterstreicht das: Die Fronten zu den Straßen zeigen ein sonniges Gelb, mit dem die engen Straßen optisch erweitert werden, während die Höfe eigene Farbräume bilden.