Vom Rathaus bis zur Berliner Mauer – eine archäologische Spurenlese
Die Grabungstätigkeit in der Berliner Mitte erreicht mit den Grabungen auf dem Petriplatz, Schlossplatz, Hackeschen Markt, Alexanderplatz sowie vor dem Berliner Rathaus einen Höhepunkt. Bei letztgenannter Grabung werden erstmals seit über 100 Jahren erneut die Fundamente und Keller des mittelalterlichen Rathauses Berlins freigelegt. Auf der gegenüberliegenden Seite der Königstraße erstrecken sich die bis 1945 in Nutzung befindlichen Keller, die teils spätgotischen Ursprungs sind und ursprünglich von Bürgerhäusern stammen.
Die Grenzanlagen der Berliner Mauer sind aus weiten Teilen Berlins verschwunden. Diese unüberwindliche Sperranlage zeichnet sich hingegen sehr deutlich im Untergrund ab. Grabungen halfen, ein genaueres Bild von der Entwicklung und Veränderung der Sperranlagen zu erlangen und Elemente der Sperranlagen aufzuspüren, die aus den schriftlichen und bildlichen Überlieferungen bislang nicht hervorgingen.
Der 14. Berliner Archäologentag bietet erneut ein breites Spektrum bodendenkmalpflegerischer Arbeit und wirft ein Schlaglicht auf besondere Funde, wie außergewöhnliche Ofenkacheln und Majolika, die den Wohlstand und Kunstsinn ihrer damaligen Besitzer unterstreichen.