1927 ging es mit einer Leistung von 270.000 kW ans Netz. Damit war es das größte und modernste Elektrizitätswerk Europas. Die Gesamtanlage ist vorbildlich organisiert. Die über einen Stichkanal und einen Gleisanschluss angelieferte Kohle wird über mechanische Förderanlagen zum Kohlenmahlhaus transportiert, gebrochen, getrocknet und gemahlen und als Kohlenstaub in die Feuerungsanlagen der beiden Kesselhäuser geblasen. In den anschließenden Maschinen- und Schalthäusern wird der Strom erzeugt und in das Leitungsnetz eingespeist. Die architektonische Gestaltung der beiderseits der Köpenicker Chaussee zwischen Bahngelände und Spree angelegten Industrieanlage durch die Architekten Waltar Klingenberg und Werner Issel ist von außerordentlicher Qualität. Sachliche, dem Zweck angepasste Formen werden durch die Materialwirkung der roten Klinkerverkleidung, durch unterschiedliche Mauerungstechniken und expressive Details sehr lebendig. Den Hauptakzent setzt ein streng vertikal
gegliedertes elfgeschossiges Verwaltungshochhaus mit ornamentaler Klinkerverblendung und zurückgesetztem Dachaufbau. An der gegenüberliegenden, südlichen Straßenseite befindet sich das langgestreckte, durch acht Treppentürme rhythmisierte Schalthaus. Verbunden ist der Komplex beiderseits der Straße durch ein Brückenbauwerk, das als Kabeltrasse und Personalgang dient.