Das 1936-38 nach Plänen des Architekten Fritz Fuß erbaute Luftgaukommando III war Teil des Neuaufbaus der deutschen Luftwaffe, die am 1. März 1935 von den Nationalsozialisten entgegen den Bestimmungen des Versailler Vertrages neben dem Heer und der Marine als dritte Kraft installiert worden war. 1936 wurden die ersten sechs von insgesamt fünfzehn geplanten Luftgaukommandos gegründet. Der Komplex in Berlin zählte zu den ersten Bauten seiner Art und war zugleich einer der ersten Monumentalbauten der nationalsozialistischen Ära. Symmetrie und Axialität sowie die Auswahl der Materialien und architektonischen Bauverzierungen sollten den Repräsentationsanspruch unterstreichen.
Fuß war ein Schüler von Wilhelm Kreis. Mit seinem Entwurf, die Dienst- und Kasernengebäude in die vorstädtisch geprägte Landschaft Dahlems zurückhaltend einzupassen, setzte er sich 1935 in einem Architekturwettbewerb gegen Heinrich Straumer und Hans Poelzig durch. In der von Kiefern geprägten parkartigen Anlage herrschen flache, langgestreckte Putzbauten vor. Der Weg führt von einem großzügigen, von Wachhäusern flankierten Eingangsportal an der ehemaligen Kronprinzenallee (ab 1949 Clayallee) über zwei links und rechts liegende Portalgebäude ehrenhofartig auf das zentrale Dienstgebäude zu. Dieses Hauptgebäude besteht aus einem vierflügeligen Block mit einem großen Innenhof. Eine Gruppe von drei weiteren Gebäuden bildet einen offenen Ehrenhof, der sich zur Bitscher Straße öffnet. Nördlich dieser Anlage treten die Gebäude des Kasinos und der Funkstation hervor. Im nördlichen Portalgebäude war das ehemalige Luftkriegsgericht untergebracht. Die Sockel, Gesimse,
Portale und Fensterrahmungen sämtlicher Gebäude sind mit Muschelkalkplatten verkleidet. Fenster- und Balkonbrüstungen sind außerdem durch schmiedeeiserne Brüstungen und plastischen Schmuck (Adler, Friese, Hoheitszeichen) hervorgehoben.
Nachdem am 4. Juli 1945 die 2nd Armored Division der US Army in Berlin eingetroffen und ihr Divisionskommandant, Floyd L. Parks, erster US-amerikanischer Stadtkommandant geworden war, wurde am 7. Juli 1945 das nahezu intakte Luftgaukommando III besetzt. Am 22. Juli 1945 wurde hier unter Teilnahme des US-Präsidenten Harry S. Truman, der anlässlich der Potsdamer Konferenz angereist war, nachträglich die Kapitulation Deutschlands gefeiert. Nach der Instandsetzung durch die Army Engineer Division wurden hier am 1. Oktober 1945 das Office of Military Government for Germany U.S. (OMGUS) und das U.S. Office of Military Government Berlin District (OMGBD) eingerichtet. Am 1. November 1946 wurden OMGUS und OMGBD zusammengefasst und General Clay unterstellt. Während der Berlin-Blockade wurden hier alle wichtigen Entscheidungen getroffen.
Alle Gebäude des Luftgaukommandos wurden vom Hauptquartier genutzt. Im Hauptgebäude lagen die Büros des Generalstabs, in den beiden Portalbauten deren angeschlossene Büros. In den drei hinter dem Hauptgebäude liegenden Gebäuden waren die Zivilangehörigen des OMGUS und die Wache untergebracht. Im ehemaligen Kasino fand die Finanzabteilung und in der ehemaligen Funkstation die Gerichtsbarkeit ihren Platz. Das ehemalige Luftgerichtsgebäude wurde in das Generalkonsulat der USA umgewandelt.
Nach dem Ende der deutschen Teilung wurde das Kasernengelände von den US-amerikanischen Streitkräften geräumt. Am 12. Juli 1994 wurde das Hauptquartier von Präsident Clinton außer Dienst gestellt. Das Sternenbanner ist am 15. September zum letzten Mal eingeholt worden.