Speicher und Pferdestall der sowjetischen Streitkräfte (ehem. ev. Kirche von Karlshorst, heute Kirche “Zur Frohen Botschaft”)
Weseler Straße 6 in Lichtenberg, Ortsteil Karlshorst
Bauzeit / -Geschichte: 1909-10 von Peter Jürgensen und Jürgen Bachmann
Wie die katholische Kirche St. Marien lag auch die evangelische Kirche von Karlshorst im Sperrgebiet, das die sowjetischen Streitkräfte nördlich der Bahnlinie eingerichtet hatte. Von 1945-55 diente sie den sowjetischen Streitkräften als Speicher und Pferdestall.
Die Kirche mit angrenzendem Gemeinde- und Pfarrhaus war 1909-10 von der Architektengemeinschaft Peter Jürgensen und Jürgen Bachmann errichtet worden. Beide Architekten waren bereits mit dem Bau zahlreicher Kirchen-, Schul- und Rathausbauten hervorgetreten. Insbesondere im protestantischen Kirchenbau hatten sie sich mit ihren massiven Turmbauten und der oft aus akustischen Gründen fehlenden Apsis einen Namen gemacht. 1910 wurde die Kirche geweiht. Im Krieg wurde sie beschädigt, aber nicht nennenswert zerstört.
Am 23. Mai 1955 wurde sie zusammen mit den angrenzenden Bauten von den sowjetischen Streitkräften geräumt und der Kirchengemeinde zurückgegeben. Nach der Instandsetzung wurde sie am 15. Juli 1956 wieder geweiht und erhielt den Namen “Zur Frohen Botschaft”.
1994 wurde die Kirche erneut restauriert. Heute ist sie Teil der evangelischen Paul-Gerhardt-Kirchengemeinde Lichtenberg.