Residenz des stellvertretenden Kommandanten (Gesandter) der Französischen Militärregierung in Berlin – Französisches Konsulat (ehem. Villa Mülhens, später Heine)
Dianastraße 44-46 in Reinickendorf, Ortsteil Waidmannslust
Bauzeit / -Geschichte: 1908 von Ernst Fröhlich
Bauherr: Dr. Anton Mülhens
1908 errichtete der Berliner Architekt und Maurermeister Ernst Fröhlich einen großbürgerlichen Villenbau in den Formen eines ländlichen Gutshauses des ausgehenden 18. Jahrhunderts für den Charlottenburger Arzt Dr. Anton Mülhens. Der breit gelagerte, auf einem hohen Sockelgeschoss – zur Aufnahme der Wirtschafts- und Personalwohnräume – errichtete eingeschossige Bau mit achtachsiger, palastähnlicher Fassade, Mansarddach mit Dachhäuschenreihe, Mittelrisalit mit Frontispiz sowie dem Karniesbogengiebel wirkt sehr repräsentativ. Seine Gestaltungselemente sind den barocken Herrschaftsbauten des französischen Adels entlehnt.
Das weitläufige Grundstück erstreckt sich bis zum Tegeler Fließ. Das Villengebäude ist von einem Garten umgeben, in den hinein sich das Speisezimmer durch eine halbrunde Terrasse erweitert. Sie wird heute als verglaster Wintergarten genutzt.
Im September 1917 wurde der Propellerfabrikant Hugo Heine neuer Eigentümer des Hauses und nahm kleinere Innenumbauten vor. Zwischen 1943 und Juni 1944 ließ Heine einen unterirdischen Lacklagerkeller auf dem Grundstück anlegen.
Nach Ende des Zweiten Weltkrieges ist das Anwesen durch die Französische Militärregierung in Berlin beschlagnahmt worden und diente ab August 1945 bis September 1950 zunächst als Residenz des französischen Stadtkommandanten – bevor die “Résidence du Général” in der Bondickstraße 1-4 eingerichtet wurde –, danach wurde es nach Abschluss des Kaufvertrages mit Hugo Heine 1952 als Dienstsitz des französischen Konsulats genutzt. Dabei sind nur geringe Umbauten durchgeführt worden, sodass das Gebäude weitgehend im Originalzustand erhalten blieb. 2001 verkaufte der französische Staat das Anwesen.