Mauerpark

Mauerpark

Mauerpark

Mauerverlauf am Mauerpark

Vom Todesstreifen zum Mauerpark in Prenzlauer Berg

Als Stadtlichtung zwischen den dicht besiedelten Bezirken Wedding und Prenzlauer Berg entstand in den Jahren nach der Wende auf dem ehemaligen Grenzstreifen der sogenannte Mauerpark. Er reicht von der Bernauer Straße im Süden bis zur Gleimstraße im Norden und ist ein beliebtes Naherholungsgebiet.

Der von dem Hamburger Landschaftsarchitekten Gustav Lange entworfene und von der Grün Berlin Park & Garten GmbH 1993 realisierte Park knüpft an die Idee an, das quer durch Berlin verlaufende Grenzareal zu einem Grünzug zu entwickeln. Im Unterschied zu anderen Grundstücken im Todesstreifen, wo es Rückgabeansprüche gab und wirtschaftliche Interessen des Bundes zu Verkäufen und Privatisierungen führten, war der Wandel “vom Grenzraum zum Freiraum” (Gustav Lange) in diesem Bereich möglich, weil das Gelände auch vor der Mauerzeit unbebaut war. Nach 1820 übten hier die Militärs auf dem Exerzierplatz “Zur Einsamen Pappel”. 1848 wurde er zu einem wichtigen Schauplatz der Märzrevolution. Auf dem westlich angrenzenden Gelände befanden sich ab 1872 die Gleisanlagen des Stettiner Güterbahnhofs. Nach 1914 entstanden auf dem ehemaligen Exerzierplatz Kleingärten, eine provisorische Barackensiedlung und Sportanlagen. Zur DDR-Zeit spielte dort der Fußballklub Dynamo Berlin und zog regelmäßig Menschenmassen in die grenznah gelegene Spielstätte. Aus diesem Grund ist die Hinterlandsicherungsmauer in diesem Bereich höher und glatter sowie in einem größeren Abstand zum Todesstreifen errichtet worden. Die Mauer verhinderte jahrzehntelang die Bebauung der Brachfläche und bot dadurch die Möglichkeit, nach ihrem Fall eine grüne Brücke von Ost nach West zu schlagen.

Entlang des Friedrich-Jahn-Stadions sind rund 300 Meter der Hinterlandsicherungsmauer erhalten. Die an zwei Stellen unterbrochene Mauer besteht aus länglichen stahlarmierten Betonplatten, die zwischen Stahlbetonpfeilern mit H-Profilen übereinander geschichtet wurden. Gustav Lange integrierte diesen Mauerabschnitt in seine Gestaltung des Mauerparks. Seit 2001 ist die Hinterlandsicherungsmauer denkmalgeschützt.