1958-60 wurde entlang der damals spärlich bebauten Heerstraße eine Siedlung für britische Offiziersfamilien angelegt. 40 Siedlungshäuser südlich der Heerstraße stehen heute unter Denkmalschutz. Sie entstanden nach einem Typenhausentwurf, der sich an der Siedlungsarchitektur der 1920er Jahre orientierte, gleichzeitig aber dem Baustil der 1950er Jahre verpflichtet war. Durch ihre schlichte, aber klare bauliche Gliederung wirken sie gediegen und elegant.
Die denkmalgeschützten Gebäude, für die teilweise eigens Straßen angelegt worden waren, wurden als freistehende Einfamilienhäuser oder als Doppelhäuser errichtet. Die entlang der Heerstraße freistehenden Häuser entstanden nach Plänen Robert Ullrichs und besitzen acht Zimmer, eine Küche, ein Bad und ein Nebengelass. Die Doppelhäuser liegen von der Heerstraße etwas zurückversetzt. Die größeren der beiden Doppelhaustypen besitzen sechs Zimmer und gehen auf Alfred Gellhorn zurück. Die kleineren, fünfzimmrigen Doppelhäuser entwarf Leo Lottermoser. Freistehende Häuser wie Doppelhäuser sind von großen Gärten umgeben. Die Gartengestaltung, die Bepflanzung mit Laub- und Nadelbäumen sowie mit entlang den Grundstücksgrenzen verlaufenden Hecken lag in den Händen Reinhard Besserers.
Die Architektursprache der Siedlung ist einheitlich und zugleich differenziert. Die drei Haustypen sind äußerlich ähnlich gestaltet, unterscheiden sich im Grundriss aber deutlich. Es handelt sich um weiße Putzbauten, deren Satteldächer mit dunklen Ziegeln eingedeckt sind. Die Sockel, die Mauern der Eingangsbereiche und die Terrassentrennwände der Doppelhäuser sind mit rötlichen Ziegeln aufgemauert. Alle Holzfenster und Türen besitzen einen grünen Anstrich. Sowohl die Einzelhäuser als auch die Doppelhäuser werden von der Stirnseite erschlossen. Die im Erdgeschoss liegende Küche, die Terrasse und das Esszimmer sind nach Norden, das Wohnzimmer ist nach Süden ausgerichtet. Im Obergeschoss befinden sich die Schlafräume, das Badezimmer, die davon getrennte Toilette und eine Kammer. In die Schlafräume und Flure sind zimmerhohe Wandschränke eingebaut. Durch große Fenster werden die Räume sowie die großzügigen Treppenhäuser und Flure mit ausreichend Licht
durchflutet.
Die Wohnhäuser der Siedlung waren den Offiziersfamilien vorbehalten. Die Familien der niederen Dienstgrade waren hingegen in Mehrfamilienhäusern untergebracht, die sich in der Nähe der Kasernen befanden. In den 1950er Jahren wurde beispielsweise das Quartier in der Darbystraße in Spandau mit Wohnblocks bebaut.
Nach der Deutschen Wiedervereinigung und dem Abzug der britischen Streitkräfte wurden die Bauten der Offizierssiedlung der Bundesrepublik zur Nachnutzung übergeben. Der überwiegende Teil ist mittlerweile in Privatbesitz überführt worden.