Besatzungspolitik und bauliche Hinterlassenschaften der Jahre 1945 bis 1994
Neben den noch heute sichtbaren Resten der Berliner Mauer dokumentieren vor allem die baulichen Zeugnisse der Besatzungsmächte die Sonderrolle und Teilung der Stadt während des Kalten Krieges. Kasernengebäude, Bunkeranlagen, Wohngebiete für Familienangehörige der hier stationierten Soldaten oder auch kulturelle Einrichtungen prägen das Bild Berlins an vielen Stellen. Sie erinnern daran, dass die Entwicklung und das Schicksal Berlins zwischen 1945 und 1990 untrennbar mit der Anwesenheit der amerikanischen, britischen, französischen und sowjetischen Truppen verbunden war. Nirgendwo anders standen sich die beiden verfeindeten Supermächte USA und Sowjetunion so nahe gegenüber wie in der geteilten Stadt, die sich nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs zu einem Hauptstreitobjekt der beiden Blöcke des Ost-West-Konflikts entwickelt hatte. Der Ausbruch einer militärischen Auseinandersetzung im Stadtgebiet hätte eine Ausweitung des Konflikts auf andere Weltregionen und
möglicherweise einen dritten Weltkrieg zur Folge gehabt, weshalb die Vorgänge in Berlin von der Weltöffentlichkeit aufmerksam verfolgt wurden.