Anlass der bau- und planungsvorbereitenden Ausgrabungen ist ein ambitioniertes Bauvorhaben des Landes Berlin zwischen Nikolaiviertel und der Klosterruine. Der im Jahr 2016 vom Berliner Abgeordnetenhaus verabschiedete Bebauungsplan 1-14 sieht auf einer Fläche von ca. 25.000 Quadratmetern den Neubau von Quartieren im Bereich der heutigen Grunerstraße vor. Die Blöcke werden sich an der ehemaligen Bebauung orientieren, sodass auch historische Straßenverläufe wiederhergestellt werden. Die Realisierung des „Molkenmarkt-Projekts“ hat mit den vorbereitenden Ausgrabungen und dem Straßenbau schon begonnen.
Die Baumaßnahmen werden am Ende circa ein Fünftel der mittelalterlichen Stadtfläche Berlins erfasst haben. Bei diesem Schnitt durch das historische Berlin werden zahlreiche im Boden konservierte Zeugnisse zerstört werden. Deswegen dokumentieren ArchäologInnen vorher Spuren aus 800 Jahren Berliner Geschichte.