Nikolaikirche, Nikolaikirchplatz, Mitte;
Reste verschiedener Bauphasen, Friedhof, 12.-15. Jh.
Ziel der umfangreichen Ausgrabungen in der Nikolaikirche in den Jahren 1956 bis 1958 und 1980 bis 1983 war es, die ältere Baugeschichte der Kirche zu klären. Sie förderten die Reste von zwei Vorgängerbauten der bestehenden spätgotischen Kirche zutage, einer frühgotischen Hallenkirche in Backstein und einer spätromanischen Basilika aus Granitquadern. Unter dieser ältesten Anlage der Nikolaikirche stießen die Archäologen auf Gräber eines älteren Friedhofs, die von ihr überlagert und geschnitten wurden. Die Toten waren in Särgen, ohne Beigaben und in Ost-West-Richtung bestattet worden. Die Gräberfunde beweisen, dass Berlin nicht in einem einmaligen Akt gegründet worden ist, sondern es eine vorstädtische Siedlung gab, die eine längere Zeit vor der Stadtrechtsverleihung existierte. Einen Hinweis auf eine dazugehörige Kirche fand man nicht. Nach der Restaurierung der Nikolaikirche konnte ein Teil des Grabungsbefundes als sichtbares Bodendenkmal erhalten bleiben.
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