Vortragseinladung: Die Werkbundsiedlungen 1927-32 als Europäisches Kulturerbe

EKS Werkbundsiedlungen 1927-32

EKS Werkbundsiedlungen 1927-32

28. Digitaler Dialog I Dienstag, 29.10.2024, 18 Uhr

Herbert Medek: Die Werkbundsiedlungen 1927-32 als Europäisches Kulturerbe

Die Werkbundsiedlungen, die zwischen 1927 und 1932 in Stuttgart, Brno, Wroclaw, Zürich, Wien und Praha entstanden, haben die Architekturentwicklung im 20. Jahrhundert wesentlich beeinflusst. Sie bilden ein europäisches Kulturgut von außergewöhnlichem Rang und sind auch heute noch Gegenstand geistiger Auseinandersetzungen und Ziel interessierter Besucher aus vielen Ländern.
Im Jahr 2013 wurde auf Initiative der Stadt Stuttgart das Netzwerk Werkbundsiedlungen 1927-32 gegründet und damit der gemeinsame Weg zum Europäischen Kulturerbesiegel bereitet. Das Europäische Kulturerbesiegel soll Stätten zuerkannt werden, die einen bedeutenden symbolischen Wert haben und die die gemeinsame Geschichte Europas und den Aufbau der Europäischen Union sowie die europäischen Werte und die Menschenrechte hervorheben, welche das Fundament der europäischen Integration bilden.
Innerhalb des Netzwerks traten aus allen sechs Städten Vertreter der Denkmalschutzbehörden, der Siedlungsverwaltungen, der in den Siedlungen engagierten Sanierungsträger und weitere Fachleute in einen laufenden gemeinsamen Erfahrungsaustausch. Wichtige Themen waren Techniken und Verfahren zum baulichen Erhalt der Siedlungen, Möglichkeiten der Dokumentation, der fachliche Austausch mit den Hochschulen, ein gemeinsamer Internet-Auftritt (werkbund-estates.eu) und natürlich die Abschätzung der Möglichkeiten, das Europäische Kulturerbesiegel für die Siedlungen zu erhalten.
Anders als beim UNESCO Welterbe steht beim Europäischen Kulturerbesiegel nicht der „Outstanding Universal Value“ im Vordergrund, vielmehr spielt die europäische Dimension einer Stätte und die Sensibilisierung der Bürgerinnen und Bürger Europas, insbesondere junger Menschen für das gemeinsame Kulturerbe eine Hauptrolle. Nachdem die Umbrüche des 20. Jahrhunderts die Siedlungen durchaus verändert haben, bestand hier die Chance, durch die Geschichte der Siedlungen ein Beispiel für die Bedeutung eines geeinten Europa zu geben. Im Digitalen Dialog wird auf die Siedlungen und das gemeinsame Engagement auf dem Weg zum 2020 verliehenen Europäischen Kulturerbesiegel eingegangen.

Herbert Medek war nach dem Studium der Architekturgeschichte und der öffentlichen Verwaltung viele Jahre als Abteilungsleiter beim Amt für Stadtplanung in Stuttgart für die Untere Denkmalschutzbehörde verantwortlich. In dieser Funktion war er maßgeblich an der Gründung des Netzwerks der Werkbundsiedlungen 1927-32 beteiligt und für die Formulierung des Antrags auf das Europäische Kulturerbesiegel federführend verantwortlich. Seit 2021 im Ruhestand, ist er bis zur Internationalen Bauausstellung 2027 in Stuttgart freiberuflich in städtischem Auftrag als Koordinator des Netzwerks (site manager) verpflichtet.

Digitaler Dialog: Ein vielbeachtetes Format

Mit vielfältigen Beteiligungsformaten will das Landesdenkmalamt die (Fach-)Öffentlichkeit regelmäßig über das Welterbe, Welterbethemen im Allgemeinen und Hintergründe im Speziellen sowie über besondere Denkmalorte informieren. In Coronazeiten mit dem bürgerschaftlichen Engagement der „Karl-Marx-Allee und Interbau 1957. Architektur und Städtebau der Nachkriegsmoderne“ gestartet, weitete sich das Themenfeld und die Zuhörerschaft des Digitalen Dialogs in den folgenden Jahren immer mehr aus. 2024 dient der Digitale Dialog vor allem dem Community Involvement für das laufende Nominierungsverfahren der Waldsiedlung Zehlendorf als Erweiterung der Welterbestätte „Siedlungen der Berliner Moderne“.

Die Veranstaltung ist kostenfrei und findet über Zoom statt: https://t1p.de/jvjr6

Kontakt: Bricks&Beyond GmbH unter welterbevorschlag@bricksandbeyond.de