Erster Tag der offenen Tür im PETRI Berlin

Das PETRI Berlin

Das PETRI Berlin ist errichtet! Bevor die Arbeiten an der Ausstellungsgestaltung beginnen, luden das Landesdenkmalamt Berlin und das Museum für Vor- und Frühgeschichte am 29. Juni zu einem Tag der offenen Tür ein.

Der Tag begann emotional. In einer feierlichen Prozession wurde ein Teil der Gebeine, die bei den Grabungen auf dem Petriplatz entdeckt und zwischenzeitlich in der Gruft der Parochialkirche untergebracht waren, wieder an ihren ursprünglichen Begräbnisplatz zurückgebracht. Sie haben nun im Ossarium (Beinhaus) im Untergeschoss des PETRI Berlin ihre letzte Ruhe gefunden.
Im Anschluss konnten die heutigen Berlinerinnen und Berliner die Räume des neuen archäologischen Hauses erkunden. In verschiedenen Führungen zeigte das Team des PETRI Berlin die Reste der mittelalterlichen Lateinschule und der Petrikirche im archäologischen Fenster des Hauses sowie die weiteren noch leeren Räume und verriet auch schon, was in wenigen Monaten auf den fünf Etagen des Hauses geschehen wird. Parallel dazu fanden Führungen zu den Archäologischen Fenstern in der unmittelbaren Nachbarschaft des PETRI Berlin statt, die einen bislang unbekannten Einblick in die Spuren der Berliner Anfangsjahre bieten. In der geräumigen Loggia im fünften Obergeschoss ließ es sich dann mit einem Blick vom Alten Stadthaus über die Fischerinsel bis hin zum Spittelmarkt entspannen.

Die Grabungen auf dem Petriplatz

In den Jahren 2007-2009 und 2015 fanden auf dem Petriplatz in Berlins historischer Mitte umfangreiche Ausgrabungen statt, die zum Verständnis der Anfänge Berlins beigetragen haben. Neben Siedlungsspuren aus der Gründungszeit Berlin/Cöllns und den Fundamentresten einer Lateinschule kamen auch die Überreste der immer wieder um- und neugebauten Petrikirche zu tage. Sie ist die Keimzelle der Stadt Cölln. Die Erwähnung ihres Pfarrers Symeon 1237 gilt als urkundliche Ersterwähnung der Doppelstadt Berlin/Cölln. Auf dem zugehörigen alten Kirchhof konnten auch 3787 Bestattungen geborgen und analysiert werden. Bei den Toten handelt es sich um die Bewohnerinnen und Bewohner dieser Stadt, welche vom Siedlungsbeginn bis 1717 hier bestattet worden sind. Die Masse an Frauen-, Männer- und Kinderbestattungen geben einen emotionalen und wissenschaftlichen Einblick in die Generationen von Stadtbewohnerinnen und Bewohnern vor uns.

Das PETRI Berlin

Direkt über den Fundamenten der Lateinschule wurde nach einem Beschluss des Landes Berlin das „PETRI Berlin. Entdecke die Archäologie“ als Archäologisches Haus und Besuchszentrum errichtet, um das einzigartige archäologische Erbe der Metropole bewusst zu machen und Berlins historische Tiefe zu vermitteln.
Auch die Restaurierungswerkstätten und das Magazin des Museums für Vor- und Frühgeschichte werden in das PETRI Berlin umziehen und die bisher hinter verschlossenen Türen stattfindenden Prozesse und Arbeiten erstmals am authentischen Ort für Besucherinnen und Besucher sichtbar machen. Es entsteht ein kompletter Entdeckungsrundgang, der die einzelnen Schritte der archäologischen Arbeiten von der Entdeckung der Objekte im Boden, über die restauratorische Aufarbeitung bis hin zur Ausstellung der Funde in der Vitrine darstellt und erlebbar macht.

„PETRI Berlin. Entdecke die Archäologie“ ist ein Kooperationsprojekt des Landesdenkmalamtes Berlin und des Museums für Vor- und Frühgeschichte der Staatlichen Museen zu Berlin.

  • Die Prozession, angeführt von einer Trauerkutsche aus dem 19. Jahrhundert, erreicht über den Mühlendamm das PETRI Berlin

    Die Prozession, angeführt von einer Trauerkutsche aus dem 19. Jahrhundert, erreicht über den Mühlendamm das PETRI Berlin

  • Landesarchäologie Matthias Wemhoff empfängt die Prozession am PETRI Berlin

    Landesarchäologie Matthias Wemhoff empfängt die Prozession am PETRI Berlin

  • Die Trägerinnen und Träger bringen die Gebeinkisten in das Untergeschoss des PETRI Berlin

    Die Trägerinnen und Träger bringen die Gebeinkisten in das Untergeschoss des PETRI Berlin

  • Die Särge sind im PETRI Berlin angekommen und werden noch am selben Tag ins Ossarium eingebracht

    Die Särge sind im PETRI Berlin angekommen und werden noch am selben Tag ins Ossarium eingebracht

  • Zwei von insgesamt 20 Kindersärgen, die im Ossarium des PETRI Beriln ihre letzte Ruhe finden

    Zwei von insgesamt 20 Kindersärgen, die im Ossarium des PETRI Beriln ihre letzte Ruhe finden

  • Die ersten Hausführungen von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Museums für Vor- und Frühgeschichte stießen auf reges Interesse

    Die ersten Hausführungen von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Museums für Vor- und Frühgeschichte stießen auf reges Interesse

  • Der Tag der offenen Tür lockte zahlreiche Berlinerinnen und Berliner ins PETRI Berlin

    Der Tag der offenen Tür lockte zahlreiche Berlinerinnen und Berliner ins PETRI Berlin

  • Die Loggia des PETRI im 5. Stock lädt zum Weitblick über Berlin-Mitte ein

    Die Loggia des PETRI im 5. Stock lädt zum Weitblick über Berlin-Mitte ein

  • Streetart-Künstler begleiteten die Eröffnung