Landesdenkmalamt Berlin verleiht Studienpreise 2024

Verleihung Studienpreis 2024

Vier herausragende Bachelor- und Masterarbeiten zur Berliner Denkmallandschaft ausgezeichnet

Bereits zum vierten Mal hat das Landesdenkmalamt Berlin einen Studienpreis für herausragende Bachelor- und Masterarbeiten ausgeschrieben, die sich mit der Berliner Denkmallandschaft befassen. Aufgrund der Vielzahl und der Qualität der eingegangenen Arbeiten sowie des beeindruckenden Themenspektrums hat die Jury 2024 vier Arbeiten prämiert.
Die feierliche Verleihung der Studienpreise 2024 durch die Senatsbaudirektorin Prof. Petra Kahlfeldt und den Landeskonservator Dr. Christoph Rauhut fand am 05. Juni 2024 im Alten Stadthaus statt.

Den Studienpreis des Landesdenkmalamts Berlin 2024 erhielten:

Danica Petrović (BTU Cottbus-Senftenberg)
Das Kino und Hotel ‘L’Aiglon’ in Berlin-Wedding: Analyse eines Bauensembles der 1950er Jahre mit Vorschlägen für seine bestands- und denkmalgerechte Nachnutzung
Zitat Jury: „Die Arbeit liefert überzeugende Nachnutzungskonzepte und kann als wertvolle Grundlage für weitere Umnutzungsplanungen herangezogen werden.“

Elisabeth Aust (TU Berlin)
Herta Hammerbacher – Ein Leben für die Landschaftsgestaltung. Eine bedeutende Landschaftsarchitektin als Sujet einer Graphic Novel
Zitat Jury: „Die Arbeit erläutert nicht nur die Ideen der Landschaftsarchitektin Herta Hammerbacher, sondern vermittelt auch Berliner Gartenkunst auf ungewöhnliche Weise. Sie ist ein Gewinn für die Berliner Gartendenkmalpflege.“

Bettina Nagler (Kunsthochschule Halle)
Form wie Fauxpas – der Einfluss der Frauenbewegung auf die Architekturproduktion der IBA 87 Berlin am Beispiel des Frauenstadtteilzentrums Schokofabrik und des Blocks 2 Emanzipatorisches Wohnen
Zitat Jury: „Die Arbeit stellt die in der Fachliteratur häufig ausgeklammerten feministischen Errungenschaften innerhalb der IBA überzeugend dar und analysiert komplexe Zusammenhänge der Frauenbewegung im Kontext feministischer Architekturdiskurse.“

Sophie Friederike Heisig (FU Berlin)
Auswertung mittelalterlicher Keramik von der Fischerinsel, Berlin. Keramische Sachkultur des 13. Jahrhunderts aus Schichten der Baulandgewinnung
Zitat Jury: „Die Arbeit ist eine der wenigen derzeit verfügbaren umfangreichen Analysen des mittelalterlichen Keramikfundspektrums aus Berlin, die mit modernen Methoden arbeitet. Sie liefert eine wichtige Materialvorlage zur Gründungszeit Berlin/Cöllns.“

Neben einer Urkunde erhalten die Preisträgerinnen und Preisträger auch ein Preisgeld in Höhe von 1.000 Euro.

„Die Preisträgerinnen haben uns mit ihren Arbeiten überrascht und herausgefordert, uns mit ihren frischen und bereichernden, oft auch unerwarteten Perspektiven spannende Einblicke in neue Erkenntnisse gegeben“, sagte der Landeskonservator, Dr. Christoph Rauhut. „Sie zeigen, dass es einen engagierten Nachwuchs in der wissenschaftlichen Denkmalpflege gibt und leisten einen wertvollen Beitrag für die Arbeit von Stadtentwicklung und Denkmalpflege.“

„Der Studienpreis soll auch außerhalb Berlins darauf aufmerksam machen, dass wir hier viele spannende Themen anbieten können, die wissenschaftliches Neuland sind und gerade für junge Menschen sehr attraktiv. Diese Botschaft ist angekommen. Der Studienpreis hat seinen Platz unter den Denkmalpreisen des Landes gefunden und wird auch in Zukunft dazu beitragen, den wissenschaftlichen Nachwuchs in der Denkmalpflege im Land Berlin zu fördern und neue Perspektiven zu unterstützen“, sagte die Senatsbaudirektorin, Professorin Petra Kahlfeldt.

Der Studienpreis des Landesdenkmalamts Berlin ist der erste Studienpreis der amtlichen Denkmalpflege in Deutschland. Auch im vierten Jahr war die Resonanz auf die Ausschreibung sehr groß. Es wurden insgesamt 25 Arbeiten aus dem gesamten deutschsprachigen Raum eingereicht. Das Spektrum reichte von architektonischen Entwürfen und Umnutzungsprojekten, über Themenstellungen der historischen Bauforschung und Architekturgeschichte, bis zu archäologischen und restauratorischen Fragestellungen. Eingang fanden dabei auch gegenwärtige und zukünftige Herausforderungen wie Klimawandel und Nachhaltigkeit sowie der aktuelle Diskurs zur Geschlechtergerechtigkeit.

Wir gratulieren den Preisträgerinnen!