Aktuelle Neuerscheinung „OST WEST OST. Karl-Marx-Allee und Interbau 1957“

Die Autorinnen und Autoren des Tagungsbands gemeinsam mit Senator Christian Gaebler, Landeskonservator Christoph Rauhut und Verleger Christoph Konrad

Die Autorinnen und Autoren des Tagungsbands gemeinsam mit Senator Christian Gaebler, Landeskonservator Christoph Rauhut und Verleger Christoph Konrad

Einband des Tagungsbands OST WEST OST

Einband des Tagungsbands OST WEST OST

OST WEST OST. Karl-Marx-Allee und Interbau 1957. Architektur und Städtebau der Nachkriegsmoderne.

Reihe: Beiträge zur Denkmalpflege in Berlin, Band 60. Herausgegeben vom Landesdenkmalamt Berlin, 2024.

Mit den beiden Bauabschnitten der Karl-Marx-Allee und den Bauten der Interbau 1957 verfügt Berlin über drei herausragende Ensembles der internationalen Nachkriegsmoderne. Entstanden im Zuge des Wiederaufbaus nach dem Zweiten Weltkrieg und vor dem Hintergrund konkurrierender politischer Systeme in Ost und West, stehen die Zentrumsplanungen für alternative programmatische Ansprüche: Als ein Modell für die „Stadt der Zukunft“ sollten sie zugleich Ausdruck für die „Gesellschaft der Zukunft“ sein.

Heute sind diese Gebiete ein gemeinsames Kulturerbe geworden. Ihre städtebaulichen und architektonischen Qualitäten strahlen weit über die Stadt hinaus und begründen den prominenten Platz Berlins als ein Zentrum der internationalen Moderne, weshalb das Land Berlin die Gebiete für die Tentativliste des UNESCO-Welterbes vorschlug.

Der 60. Band der Reihe „Beiträge zur Denkmalpflege in Berlin“ stellt einerseits die Verschriftlichung der gleichnamigen Tagung OST WEST OST vom Oktober 2022 im Kino International und der in der Akademie der Künste dar, bei der nationale und internationale Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler den aktuellen Stand der Forschung zusammentrugen. Darüber hinaus bieten weiterführende Beiträge Ansätze für bislang noch nicht vertieft erörterte wissenschaftliche Fragestellungen. Einen Schwerpunkt des Bandes stellt die Dokumentation des Prozesses „auf dem Weg zum Welterbe“ dar, der in seiner Vielfältigkeit und Lebendigkeit mit allen Akteuren aus Bürgerschaft, Verwaltung und Politik gemeinsam beschritten wurde. Als Ausblick und Impuls für die Zukunft der drei Ensembles werden neue Forschungsdesiderate aufgeworfen, die darin bestärken, die wissenschaftliche Auseinandersetzung mit den historischen Dimensionen der Gebiete fortzusetzen.

Bedauerlicherweise erhielt der Berliner Vorschlag keinen Platz auf der deutschen Tentativliste. Der Band OST WEST OST stellt somit ein Resümee dar, in dem bilanziert, bewertet und ein Neubeginn angeregt wird. Das wissenschaftliche Potenzial ist gegeben und die Bereitschaft zur Vermittlung aus der Bürgerschaft ungebrochen. Nach drei Jahrzehnten Vereinigungsprozess in Berlin kann nicht zuletzt wegen der Aktivitäten rund um den Welterbevorschlag ein Verständnis für ein erhaltenes und gelebtes Erbe vorausgesetzt werden: ein „Shared Heritage“ einer diversen Nachkriegsmoderne.

Der Band kann über den Konrad Verlag erworben werden:
https://www.konrad-verlag.de/programm/titel/ost-west-ost-karl-marx-allee-und-interbau-1957-architektur-und-staedtebau-der-nachkriegsmoderne.html