Bei einem Bauvorhaben der Wohnungsbaugesellschaft Mitte (WBM) an der Bernauer Straße 26 wurde Anfang Juni der Eingang zu einem Fluchttunnel entdeckt. Er liegt etwa zwei Meter unter der Kellersohle des Hauses, das früher dort einmal gestanden hatte. Mit einer Breite von ca. 50 cm und einer Höhe von 70 cm ist er ausgesprochen eng und niedrig. Die Existenz des Tunnels war grundsätzlich bekannt, geophysikalische Untersuchungen hatten die Lage allerdings wesentlich tiefer vermutet.
Das Landesdenkmalamt Berlin (LDA) reagierte sofort und beauftragte die vor Ort tätige archäologische Fachfirma mit der Dokumentation des Tunnels. Eine Dokumentation ist nur begrenzt möglich, da der Tunnel aus Sicherheitsgründen nicht betreten werden kann.
Das Landesdenkmalamt Berlin und die Wohnungsbaugesellschaft Mitte sowie die beauftragte Baufirma und das zuständigen Statikbüro kamen überein, den Tunnel nicht zu zerstören und ihn auch nicht mit Beton aufzufüllen. Diese Maßnahme wäre irreversibel und würde eine spätere genauere Untersuchung des Tunnels unmöglich machen. Stattdessen kommt sog. Flüssigboden zum Einsatz. Weitere Eingriffe in die Substanz erfolgen nicht.
Kontakt im Landesdenkmalamt Berlin:
Dr. Jens Henker, Jens.Henker@lda.berlin.de