Das Landesdenkmalamt Berlin hat den Denkmalschutz für den S-Bahnhof Savignyplatz erweitert und dabei unter anderem das berühmte Wandbild „Weltbaum 2“ von Ben Wagin unter Denkmalschutz gestellt.
Bisher schon geschützt war der eigentliche Bahnhof (1895-96) als Teil des Bahnviadukts, der Berlin vom Ostbahnhof bis zum Bahnhof Charlottenburg durchzieht (1875-82). Neu hinzugekommen ist die städtebauliche Situation direkt um den Bahnhof, insbesondere die Fußgängerpassage zwischen Bleibtreustraße und Savignyplatz (seit 1999 Else-Ury-Bogen). Der S-Bahnhof ist als Einheit mit der Passage, den raum- und ortsprägenden Brandwänden der umgebenden Häuser sowie der Brandwandgestaltung eines Künstlerkollektivs um Ben Wagin von hoher geschichtlicher, künstlerischer und städtebaulicher Bedeutung. Entstanden ist ein einzigartiger, einprägsamer und weit über Berlin hinaus bekannter Stadtraum.
Zum neuen Schutzgut gehören auch die ziegelsichtigen Brandwände direkt am Bahnhof und dort das berühmte Wandgemälde ‚Weltbaum 2 – Werden, Sein, Vergehen‘ (1986). Gestaltet wurde es von Ben Wagin und zahlreichen Künstlerinnen und Künstlern, darunter Siegfried Rischar, von dem der eigentliche Weltbaum stammt. Die Senatsverwaltung für Bau- und Wohnungswesens förderte das Projekt im Vorfeld der 750-Jahr-Feier Berlins 1987 (Bauleitung durch den Architekten Klaus Effenberger).
„Ich finde es sehr gut, dass dieser besondere Ort und das Wandbild jetzt unter Denkmalschutz stehen“, so der Senator für Kultur und Europa, Dr. Klaus Lederer. „Das Wandbild gehört zu den bekanntesten Berliner Kunstwerken im öffentlichen Raum und zu den stadtbildprägenden Brandwandgestaltungen, für die West-Berlin in den 1970er und -80er Jahren so berühmt war.“
‚Weltbaum 2‘ ist ein wichtiges Werk Ben Wagins und zugleich ein Dokument der in den 1980er Jahren erstarkenden Umweltbewegung. „Diese Unterschutzstellung passt in die heutige Zeit“, sagte Landeskonservator Dr. Christoph Rauhut, „denn die Denkmalpflege erweist sich gerade als Leitdisziplin für einen achtsamen und schonenden Umgang mit unseren Ressourcen.“
Dieser Text erschien als Pressemitteilung der Senatsverwaltung für Kultur und Europa am 8. Dezember 2022.