Das Landesdenkmalamt Berlin hat das Max-Planck-Institut für Bildungsforschung in Wilmersdorf unter Denkmalschutz gestellt. Das außergewöhnliche Gebäude an der Lentzeallee 94 entstand 1972 –74 nach einem Entwurf der Architekten Hermann Fehling und Daniel Gogel. Der Bau ist denkmalwert aus künstlerischen und geschichtlichen Gründen, außerdem hat er Bedeutung für das Stadtbild.
Hermann Fehling und Daniel Gogel ist hier ein richtiges Gesamtkunstwerk gelungen. Sie bauten das Institut von innen nach außen und richteten sich dabei primär nach den Bedürfnissen der Nutzerinnen und Nutzer. Dazu gehören konzentriertes Lesen und Arbeiten in geschützten Räumen wie auch Gespräche und wissenschaftlicher Austausch in offenen Strukturen. Nach außen präsentiert sich das Gebäude als plastisch durchgeformte Skulptur, die sich trotz ihrer Größe behutsam in die Nachbarschaft einfügt.
Hermann Fehling und Daniel Gogel zählen zu den bedeutendsten Exponenten der Berliner ‚Scharounschule‘, deren organische Gestaltungsprinzipien an frühe expressionistische Konzepte und Bauten anknüpfen. Von ihnen stammt zum Beispiel auch das Institut für Hygiene und Mikrobiologie in Lichterfelde (2021 unter Denkmalschutz gestellt).
Mit dem Institut für Bildungsforschung gelang Hermann Fehling und Daniel Gogel ein Bau von internationalem Rang, der bis in die Details der Belichtung und Möblierung von hervorragender Qualität und ausgezeichnet erhalten ist.
Das Max-Planck-Institut für Bildungsforschung war ein wichtiger Akteur in der bundesrepublikanischen Bildungsreform der 1960er und 1970er Jahre. Es stand für das Anliegen, Bildung als Grundlage und Motor gesamtgesellschaftlicher Demokratisierungsprozesse zu erforschen und zu fördern.
Innenansichten finden Sie hier auf der Webseite des Max-Planck-Instituts
Siehe auch: Aufzeichnung der Veranstaltung Jung, aber Denkmal: Wissenschaftsbauten der 70er/80er Jahre am 10. November 2021 in der Urania Berlin.