Der der Friedhof der Märzgefallenen besitzt als Begräbnisort zweier Revolutionen besondere gedenk- und erinnerungspolitische Bedeutung.
Von Beginn an diente der Friedhof als zentraler Referenzpunkt der Demokratiegeschichte – auch nach 1945, als unter dem Eindruck der NS-Diktatur sowie mit dem beginnenden Kalten Krieg eine politische Vereinnahmung einsetzte. Indem die Märzrevolution offensiv für die Rechtfertigung des jeweiligen politischen Systems genutzt wurde, entstanden wirkmächtige Bilder der ‚gescheiterten‘, der ‚bürgerlichen‘ oder der ‚proletarischen‘ Revolution. Sie bestimmten die jeweilige Erinnerungskultur.
Genau an diesen Rezeptionen möchte die Tagung ansetzen. In Vorbereitung auf das 175-jährige Jubiläum des Friedhofs 2023 sollen primär die Erinnerungsphasen in der DDR herausgearbeitet werden sowie das urbane Umfeld, in das der Friedhof eingebettet war. Ziel ist es, die starke gestalterische DDR-Prägung dieses Gedenkortes kritisch zu reflektieren und Wege zu suchen, wie heute verantwortungsvoll mit diesem Erbe und der demokratiegeschichtlichen Bedeutung der Revolution umgegangen werden kann.
Das Programm entnehmen Sie bitte dem Flyer zum Download weiter unten.