Die Südliche Friedrichstadt war bis in die 1970er Jahre hinein größtenteils eine riesige Stadtbrache in West-Berlin, mitten im ehemaligen Zentrum der historischen Innenstadt. Im Rahmen der IBA ´87 (Internationale Bauausstellung Berlin) wurde ein neuartiger Stadtentwurf für den Wiederaufbau entwickelt. Ein neues Verständnis von der städtebaulichen Ebene der Blöcke war ein wichtiges Ergebnis dieser IBA.
Als im Jahr 1974 der Beschluss gefasst wurde, nach der Interbau von 1957 eine neue internationale Bauausstellung in West-Berlin auszurichten, stand eines bereits fest: die Rückkehr des Wohnens in die Innenstadt. Diese Programmatik markiert eine paradigmatische Wende in der bundesdeutschen Baupolitik. Die IBA ´87 entwickelte für das Wohnen in West-Berlin ein Modell, das auch für andere europäische Metropolen mit Altbaubestand aus dem 19 Jahrhundert anwendbar sein sollte. Zur Kernidee wurde dabei die städtebauliche Figur des Blocks. Diese Idee ging weit über die Erzeugung einer geschlossenen Straßenfront hinaus: Der Block selbst wurde als städtebauliche Einheit, als Typus, als komplexes Gefüge definiert – die Erfindung neuer Blöcke für die Innenstadt, deren anzustrebende Eigenschaft Vielfalt (diversity) war.
Neue Blöcke für die Innenstadt. Die IBA ’87 in Berlin und der Wiederaufbau der Südlichen Friedrichstadt
Autor: Andreas Salgo
Herausgeber: Landesdenkmalamt Berlin
Reihe: Die Bauwerke und Kunstdenkmäler von Berlin, Beiheft 42
480 Seiten mit 44 Farb- und 83 sw-Abbildungen, 17 × 24 cm, Leinen mit Schutzumschlag
Gebr. Mann Verlag, Berlin, April 2021
ISBN 978-3-7861-2864-9
Euro 79,00
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