Simone Hain unternimmt einen Streifzug in die frühen Jahre der Ostberliner Stadtentwicklung. Allein zwischen 1945 bis 1959 hatte sich das herrschende Leitbild gleich zwei Mal gravierend ins Gegenteil verkehrt. Während in der Öffentlichkeit meist der Fokus auf dem Bau der „Stalinallee“ und den machtvollen Zentrumsplanungen der „städtebaulichen Hauptachse“ der Jahre 1950 bis 1956 liegt, macht erst die Betrachtung der wechselnden Gestaltungskonzepte den eigentlichen Reichtum und die Beweglichkeit der ins Weltkulturerbe einzutragenden Baukultur deutlich. Behandelt werden der funktionalistische „Kollektivplan“ von 1946, die „Reise nach Moskau“ 1950, die stadtbaukünstlerische Hauptachse von 1950-52, der traditionalistische Wiederaufbau und die Stalinallee sowie die konfliktträchtige Auflösung der historistischen Doktrin im Zuge der Industrialisierung der Architektur und der bereits nach 1956 einsetzenden Rückkehr zum Neuen Bauen. Die Ostberliner Nachkriegsmoderne wird als Lern- und Konfliktaustragungsprozess verständlich.
Diskutieren Sie mit!
Termin:
Die Veranstaltung findet am 14. April 2021 um 18.00 Uhr online auf der Plattform webex statt.
Teilnahme:
Für die Teilnahme ist eine Anmeldung erforderlich: Bitte senden Sie eine (leere) E-Mail mit dem Betreff „Anmeldung 14.4.“ an welterbevorschlag@complangmbh.de. Sie erhalten dann rechtzeitig die Zugangsdaten zur Online-Veranstaltung.
Bei Interesse können Sie sich gerne in den Verteiler eintragen lassen. Sie werden dann immer rechtzeitig über die nächsten Termine und Themen informiert. Dazu genügt eine leere E-Mail an welterbevorschlag@complangmbh.de mit dem Betreff „Verteiler“.
Auf dem Weg zum Welterbe:
Aktuell bereitet das Land Berlin den Welterbevorschlag „Karl-Marx-Allee, I. und II. Bauabschnitt / Interbau 1957“ vor. Mit vielfältigen Beteiligungsformaten will das Landesdenkmalamt die (Fach)-Öffentlichkeit regelmäßig über das potentielle Welterbe und Hintergründe informieren.
In der Reihe „Digitaler Dialog – Auf dem Weg zum Welterbe“ werfen renommierte Expert*innen Schlaglichter auf ausgewählte Themen, die im Anschluss offen durch ein breites Publikum fachlich Interessierter diskutiert werden sollen.