Die Ausgrabungen in den Straßenbereichen der alten Königstraße – der heutigen Rathausstraße – und mehrerer angeschlossener Hausgrundstücke sowie im Keller des mittelalterlichen Berliner Rathauses in den Jahren 2009–2016 stellen einen großen Glücksfall für die Archäologie Berlins und Brandenburgs dar:
Neben einer Vielzahl herausragender und unvermutet gut erhaltener Befunde aus der Zeit der mittelalterlichen Stadtwerdung bis hin zur flächigen Zerstörung der Altstadt in den Bombenhageln des Zweiten Weltkriegs und der Beräumung in den nachfolgenden Jahren sind es zahlreiche Funde, die bereits während der Untersuchungen vor Ort Aufsehen erregten.
Für Furore sorgte in der Öffentlichkeit der Skulpturenfund »Entarteter Kunst« im Kellerschutt des Hauses Nr. 50, der nach zügiger Restaurierung in kürzester Zeit wissenschaftlich untersucht und publiziert werden konnte.
Auch andere Sonderfunde standen bereits im Rampenlicht, zum Beispiel zwei üppig bemalte Majolikaschalen des 16. Jahrhunderts aus Italien und ein kleiner Porzellankürbis aus China (mit abnehmbarem Deckel und einer Liebesszene en miniature im Innern) aus der Zeit um 1700.
Der Band dokumentiert die Funde der mittelalterlichen Keramik, der Tonpfeifen, der Eisenfunde, der Objekte aus organischen Materialien, der Lederfunde, der Steinfunde und der Fundmünzen. Darüber hinaus behandelt ein kurzer Beitrag die Fund- und Forschungsgeschichte des »Berliner Skulpturenfundes«.
Die Königstraße im Wandel der Zeit
Archäologie und Geschichte einer Berliner Hauptstraße
Reihe: Beiträge zur Denkmalpflege in Berlin, Band 54-3
Teil 3 – Die Funde
Herausgeber: Landesdenkmalamt Berlin
Zahlreiche Autorinnen und Autoren; Schriftleitung: Michael Hofmann
1. Auflage 2020, 352 Seiten, 23,5 × 29,7 cm, Hardcover, mit zahlreichen Abbildungen und Fundzeichnungen, Euro 29,90
hendrik Bäßler verlag, berlin
ISBN 978-3-945880-58-6
Erhältlich im Buchhandel oder direkt beim Verlag