Die Regattastrecke in Berlin-Grünau hat eine lange Geschichte, die bis ins 19. Jahrhundert zurückreicht und zeigt, wie sich das Gelände von einem einfachen Austragungsort für Ruderwettbewerbe zu einer bedeutenden Sportstätte entwickelt hat. Bereits 1880 fand dort die erste Berliner Ruderregatta statt, organisiert vom Berliner Regattaverein, der das Gelände systematisch ausbaute. Dank der Schirmherrschaft des Kaisers entwickelte sich die Strecke zu einem beliebten Ziel für Rudermeisterschaften und zog Zehntausende von Zuschauerinnen und Zuschauer an.
Für die Olympischen Spiele 1936 wurde die Regattastrecke umfassend modernisiert: Neue Bootshäuser, eine große Tribüne und zusätzliche Einrichtungen wie das sogenannte Kaiserpavillon wurden errichtet. Herbert Ruhl gestaltete die modernen Bootshäuser und die massive Tribüne, die heute noch in ihrer ursprünglichen Form erhalten ist und die zentrale Struktur der Anlage bildet. Während der Spiele bot das Gelände Platz für bis zu 20.000 Zuschauerinnen und Zuschauer und wurde mit einer Wassertribüne erweitert.
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das Gelände wiederaufgebaut, einige Bauten modernisiert. In der ehemaligen DDR diente die Strecke als Austragungsort für nationale und internationale Wettbewerbe. Nach der Wiedervereinigung verlor die Strecke an Bedeutung für internationale Regatten, da sie nicht mehr den modernen Standards entsprach. Dennoch ist die Grünauer Regattastrecke bis heute ein wichtiger Ort für den deutschen Rudersport und zieht Besucherinnen und Besucher mit ihrer historischen Atmosphäre an. Im ehemaligen Tribünenhaus befindet sich heute das Wassersportmuseum Grünau.
Der Denkmalschutz erstreckt sich auf dan Denkmalbereich, bestehend aus Kassenhaus, Tribüne, Bootshaus West, Bootshaus Mitte, Bootshaus Ost, Zielhaus, Anzeigetafel.
Ab dem 7. September 2024 ist eine neue Dauerausstellung des Wassersportmuseums Grünau in der historischen Regattatribüne zu sehen.