Mit seinen harmonische Proportionen und feinen Schmuckelementen stellt das Steglitzer Gutshaus ein herausragendes Zeugnis frühklassizistischer Architektur dar. Den künstlerische Höhepunkt bildet der Kuppelsaal, der in das Zentrum des Hauses als offener Rundhallentempel eingefügt ist. Innenarchitektonisch wird der Raum durch die Ausmalung der Decke als textiles Zeltdach und das rhythmische Wechselspiel von Türdurchgängen sowie die mit Spiegeln verblendeten Wandfeldern wirkungsvoll inszeniert. Von außen ist der runde Saal durch seine Einpassung in den eckigen Risalit und den Dachaufbau als solcher kaum wahrnehmbar.
Karl Friedrich von Beyme (1765-1838), Geheimer Kabinettsrat und nachmaliger Großkanzler, erwarb das Gut an der ehemaligen Berlin-Potsdamer Chaussee im Jahre 1801 und ließ dort ein zweigeschossiges Herrenhaus errichten. Der Bau wurde 1803-05 nach Plänen der Architekten David Gilly (1748-1808) und Heinrich Gentz (1766-1811) realisiert. End des 19. Jahrhundert wurde das Grundstück veräußert und das herrschaftliche Wohnhaus in den folgenden Jahrzehnten gastronomisch genutzt. Zu diesem Zweck wurde das Wirtschaftsgebäude umgebaut und ein Saalanbau für ein Logenlokal errichtet, aus dem Anfang des 20. Jahrhunderts das „Schlosspark Theater“ hervorging.
Das ehemalige Gutshaus Steglitz, auch als „Wrangelschlösschen“ bekannt, wurde von 1989 bis 1995 bauhistorisch untersucht und restauriert.
Heute wird das Gebäude für Veranstaltungen aus dem Bereichen Kultur, Politik und Wirtschaft genutzt. Einmal im Monat kann im traumhaften Kuppelsaal auch geheiratet werden!
Gutshaus Steglitz
Bild: Landesdenkmalamt Berlin, Foto: Wolfgang Bittner
Impressionen aus dem Gutshaus Steglitz
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