Garten Liebermann

Das idyllisch gelegene Grundstück am Großen Wannsee erwarb der berühmte Berliner Maler und Grafiker Max Liebermann (1847-1935) im Jahre 1909. Das Gartenkonzept entwickelte Liebermann gemeinsam mit dem Kunsthistoriker und prominenten Befürworter der Reformgartenbewegung Alfred Lichtwark (1852-1914), für dessen Umsetzung der Gartenarchitekt und spätere Berliner Stadtgartendirektor Albert Brodersen (1857-1930) engagiert wurde. Mit der Gestaltung des Landhauses im Stile des Hamburger Klassizismus wurde der Architekt Paul Otto Baumgarten (1873-1946) beauftragt. Liebermanns „Schloss am See“, wie er selbst seinen Sommersitz nannte, war im Jahre 1910 fertiggestellt und ist ein einmaliges Gesamtkunstwerk aus Architektur und Gartenkunst.
Der Garten Liebermann zeichnet sich durch klare Strukturen und eine sorgsam abgestimmte Verwendung von Farben aus. Der Vorgarten ist in Nutz- und Blumengarten sowie ein vornehmes, fast kühl gestaltetes, mit Buchsbaumkugeln dekoriertes Rasenparterre unterteilt. Der Entreebereich wird deutlich vom Nutz- und Blumengarten durch eine nach niederdeutschen Vorbildern entlehnte Lindenhochhecke getrennt. Zum Wannseeufer führt von der Garten- und Blumenterrasse ein gerader Weg durch einen lockeren Birkenhain. Die in unregelmäßigen Abständen wachsenden Birken sind als reizvolles Element in die Gartenkomposition integriert und schaffen einen ästhetischen und spannungsvollen Kontrast zu den geometrischen Gestaltungsformen der Heckengärten, die formale Gartenbilder präsentieren. Neben diesen erstreckt sich eine große von geraden Wegen flankierte Rasenfläche, die den Blick von der Villa bis aufs Wasser und den seeseitigen Pavillon freigibt.
Der motivreiche und von Liebermann nach eigenen Ideen gestaltete Garten war die künstlerische Inspiration für sein Spätwerk. Anfang der 2000er Jahre konnten Haus und Reformgarten denkmalgerecht restauriert und seit 2006 für die Öffentlichkeit als Museum zugänglich gemacht werden.

Impressionen aus dem Garten Liebermann

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