Werke des Berliner Zeichners Egmont Schaefer (1908-2004) bei museum-digital
Der Zeichner Egmont Schaefer (1908-2004) gehört zu den wichtigen, für die breitere Öffentlichkeit aber noch zu entdeckenden Zeichnern. Schaefer hatte ein für das 20. Jahrhundert exemplarisches Künstlerschicksal. Er studierte u. a. bei Emil Orlik und erhielt – wegen der jüdischen Herkunft seines Vaters – 1938 durch die Reichskulturkammer das Verbot, als Künstler zu arbeiten. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges suchte Schaefer sich als freiberuflicher Zeichner durchzusetzen, seine lebenslange zeichnerische Arbeit blieb jedoch weiterhin, wegen der starren Kulturpolitik in der DDR, ohne öffentliche Wirksamkeit. Seit 1965 arbeitete Schaefer in der Galerie im Turm in Berlin-Friedrichshain, wo Berliner Künstler zufällig entdeckten, dass sie es nicht mit einer Galerieaufsicht, sondern einem der bedeutendsten Zeichner Berlins zu tun hatten. 1993, mit 85 Jahren, erfuhr Egmont Schaefer durch das Ehren-Stipendium der Senatsverwaltung für Kulturelle Angelegenheiten späte Anerkennung. Sie fand ihren Höhepunkt in der Würdigung seines Werkes durch die Gründung und Verleihung des 1998 gestifteten Egmont-Schaefer-Preises für Zeichnung durch den Verein Berliner Kabinett. Der Preis wird heute in Zusammenarbeit mit der Galerie Parterre Berlin Pankow im Rhythmus von zwei Jahren vergeben.