Mit seinem Entwurf „Corn Popp Popcorn“ konnten der in München und Buenos Aires lebende Künstler Gregor Passens den nichtoffenen Kunstwettbewerb für den Neubau der Panke-Schule am Standort Galenusstraße 64 in Berlin-Pankow für sich entscheiden.
In seiner Sitzung am 1. Dezember 2022 hat das Preisgericht unter Vorsitz der Berliner Künstlerin Ina Weber aus acht eingereichten künstlerischen Entwürfen einstimmig die mehrteilige Marmorskulptur „Corn Popp Popcorn“ von Gregor Passens mit dem ersten Preis ausgezeichnet und zur Realisierung empfohlen.
Vor der Schule im Eingangsbereich ist eine große, dynamisch-abstrakte Skulptur aus Carrara-Marmor in Form eines Popcorns geplant. Sie ist asymmetrisch auf einem Betonsockel befestigt, der auch als Sitzgelegenheit dient.
Im nördlichen und westlichen Hof sollen je fünf und drei Maiskörner locker verteilt werden und zum Sitzen einladen. Sie bestehen ebenfalls aus Marmor und sollen von den Schüler:innen in „typischen“ Maisfarben mit Buntstiften bemalt werden, wodurch eine individuelle Aneignung der Werke erfolgt.
Das Leitmotiv der künstlerischen Arbeit ist für die Nutzer:innen – auch der kommenden Schüler:innengenerationen – auf unmittelbare Art und Weise nachvollziehbar.
Die Metapher des Samenkorns und die Transformation in eine niemals gleiche, individuelle Form lässt sich auf den individualisierten Entwicklungsprozess der Schüler:innen übertragen.
Im Prozess wird die Schüler:innenschaft bei der Formentwicklung einbezogen. Unterschiedliche Altersstufen und unterschiedliche Einschränkungen der Fähigkeiten der Schüler:innen sind dabei unproblematisch integrierbar.
Das Preisgericht würdigt zudem „die Offenheit der Form der Popcorn-Skulptur, welche als als zeichenhafte Einzelskulptur funktioniert, aber auch sinnstiftend im Gesamtkonzept der künstlerischen Arbeit von den Nutzer:innen gesehen und erlebt wird“. Dabei wird das traditionelle Material Marmor in eine zeitgemäße bildhauerische Formensprache transformiert.
Insgesamt überzeugt der Entwurf das Preisgericht „durch sein stringentes künstlerisches Konzept, seine ästhetische Schlüssigkeit sowie durch seine offenen, vielschichtigen Wahrnehmungsmöglichkeiten“.
Mit dem zweiten Preis wurde die Arbeit „Durchblick – Ausblick – Weitblick – Die Welt erforschen“ der Mecklenburger Künstler:innen Susanne Rast und Dirk Wunderlich ausgezeichnet. Die großformatigen, farbigen Skulpturen in einer eigenen Formensprache laden ein zum Erkunden, Bespielen, Entdecken und Ertasten. In ihrer Fremdartigkeit gegenüber dem realen Umfeld schaffen sie ein Moment der Irritation, regen an zum Weiterdenken und evozieren mannigfaltige Assoziationen zum Thema „Die Welt erforschen“.
Mit dem dritten Preis wurde der Entwurf „Die Naturdenkmalporträts – ‚Monuments de la NATURE‘“ der Berliner Künstlerin Alexandra Spiegel gewürdigt, bei dem drei besondere Bäume aus dem angrenzenden Schlosspark in Form einer jeweils individuellen und betast- bzw. benutzbaren Skulptur porträtiert werden sollen.
Der nichtoffene einphasige Kunstwettbewerb wurde im August 2022 von der Abteilung Schule, Sport, Weiterbildung und Kultur des Bezirksamtes Pankow von Berlin, vertreten durch die Galerie Pankow / Kunst im öffentlichen Raum ausgelobt. Anlass war der Neubau der Panke-Schule, Bildungseinrichtung mit Förderschwerpunkt ‚Geistige Entwicklung‘, am Standort Galenusstraße 64 in Berlin-Pankow im Rahmen der Schulbauoffensive der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen.
Aufgabe des Kunstwettbewerbs war es, für die Bearbeitungsbereiche benutzbare und bespielbare Elemente mit einer hohen Aufenthaltsqualität zu entwickeln, welche aufgrund der besonderen und besonders sensiblen Schülerschaft in vielerlei Hinsicht ein „Be-Greifen“ – so das Thema – ermöglichen. Außerdem umfasste die Aufgabenstellung die Setzung eines signifikanten Zeichens im Haupteingangsbereich der Schule, das nachhaltig in der Wirkung ist und ein starkes Identifikationspotential für die Nutzer:innen besitzt.
Die Wettbewerbsentwürfe werden ab Donnerstag, dem 15.12.2022 auf der Plattform www.wettbewerbe-aktuell.de öffentlich ausgestellt.
Die Realisierung der Kunst erfolgt 2023, hierfür stehen bis zu 180.000 Euro zur Verfügung.