SPIEL ZIGEUNISTAN erzählt die Geschichte von zwei Sinti aus Hamburg, die so und ähnlich in Berlin, in München, in Stuttgart und anderswo ihren Ort haben könnte.
Der Stücktext basiert auf den Lebenserfahrungen des Hamburger Jazz-Saxophonisten und Sinto Kako Weiss. Zentrale Aspekte seiner Biografie stehen stellvertretend für die Erfahrungen und die Geschichte vieler deutscher Sinti. Die Autorin Christiane Richers hat sie zu einem lebendigen, eindrücklichen Theatertext verdichtet.
Wolkly ist Schulversager und begabter Musiker, sein Onkel Latscho ist Schulversager, Boxtrainer und Bildungsberater. Beide bestreiten ihren Alltag zwischen Vorurteilen, Lebensträumen und den Schlagschatten der deutschen Vergangenheit. Der Abend bietet einen intensiven, aufrüttelnden Einblick in die nur sehr allmählich kleiner werdenden Traumatisierungen durch die kollektive Verfolgung und Ermordung deutscher Sinti in der Nazizeit. Und er erzählt berührend, zum Nachfragen anregend und auch amüsant vom gegenwärtigen Alltag der beiden Sinti.
Die Autorin Christiane Richers schreibt Theaterstücke, die Geschichten und Biografien aus Hamburg aufgreifen. SPIEL ZIGEUNISTAN war eine Auftragsarbeit des Thalia Theaters und war dort als Klassenzimmerstück vier Jahre im Spielplan. Ihre Produktionen sind vielfach preisgekrönt. Christiane Richers leitet das freie Hamburger THEATER AM STROM. Bisherige Gastspiele mit SPIEL ZIGEUNISTAN führten bis in den süddeutschen Raum und nach Österreich.
Kako Weiß ist als Jazz-Saxophonist bekannt durch sein Kako Weiß Ensemble und das Café Royal Salonorchester.