67 Geschichten aus 871 Tagen der “Blokada”.
Weit über eine Million Menschen sind zwischen dem 8. September 1941 und dem 25. Januar 1944 in der von der Wehrmacht eingeschlossenen Stadt Leningrad ums Leben gekommen. Die Erinnerung an eines der schwersten Kriegsverbrechen der Wehrmacht könnte in Russland und Deutschland nicht unterschiedlicher sein. In der einst belagerten Stadt gibt es eine Art verordnete Erinnerung an die „Blokada“. Die Zeit des Leidens wird als Heldengeschichte erzählt. Opfergeschichten haben bei der Schilderung des siegreichen Kampfes gegen des Faschismus kaum Platz.
In Deutschland droht die Erinnerung an die Blockade ganz zu verblassen. Sie ist eine Leerstelle in der Erinnerung. Ist eine Verständigung über diese große Katastrophe noch möglich? Die russisch-deutsche Koproduktion möchte genau das ausloten.
67/871 ist der Versuch, einen Graben zu überwinden. Dabei arbeiten deutsche und russische Schauspieler*innen zusammen an dem Text, den die Moskauer Theatermacherin Elena Gremina aus dokumentarischem Material gebaut hat.
Das Projekt wurde 2017 von der Stiftung EVZ sowie der Bundeszentrale für politische Bildung gefördert.