In der Landschaft Sandomir gab es eine Bahnschranke.
Der Bahnwärter, der sie bediente, hieß Sandomir, das hatte sich herumgesprochen.
“Es ist früh”, sagte Sandomir zu seiner Frau. “Ich muß die Bahnschranke runterlassen, früh genug muß sie unten sein.”
Merkwürdige Begebenheiten an der offenen oder geschlossenen Bahnschranke. Dort passiert nichts – oder immer dasselbe -, und dann rast der Zug vorbei, ohne zu halten; im Coupé sitzt der Grasfrosch Herr Abendtschrey und vom Güterwagen herab wehrt sich ein Haus gegen seine ehemaligen Bewohner.
Sprache und Musik erzählen skurrile Situationen, die dem Bahnwärter Sandomir über die Schienen laufen; Zugtrompete, Percussions und Akkordeon rasen im Zug an der Schranke vorbei, an der nie jemand aussteigt. – Oder doch?!
Der Berliner Dichter Günter Bruno Fuchs hat neben zahlreichen Gedichten und Balladen Anfang der 70er Jahre den seltsamen „Lesebuchroman“ geschrieben, der den Titel „Der Bahnwärter Sandomir“ trägt.
Das Trio interpretiert den Text musikalisch, Sprache und Worte werden in die musikalische Erzählweise eingebettet. So entsteht eine eigene, neue Betrachtungsweise des Textes.