Núria Quevedo – Unferne

Gemälde und Zeichnungen

Ausstellung vom 18.11.2020 bis 14.03.2021

Núria Quevedo

Viele erinnern sich an Núria Quevedos eindringliches Gruppen­bild »Dreißig Jahre Exil«, das sie 1971 auf der VIII. Kunst­ausstellung in Dresden zeigte und das sich seit 1973 im Besitz der Städtischen Kunst­samm­lung Karl-Marx-Stadt (heute Kunst­samm­lungen Chemnitz) befindet.

Exil und Emigration sind – ebenso wie die existenzielle Frage nach Heimat – die großen Themen, welche im grafi­schen und maleri­schen Werk der Künstlerin mit Vehemenz verhandelt werden. Mit ihrer eigen­artigen und uner­bitt­lichen Bild­sprache, bei der die Figur/en mögliche Formen eines Mit­einanders von Mensch zu Mensch sowie Mensch und Welt befragen, behauptet Núria Quevedo bis heute ihre singuläre Position in der Kunst­land­schaft, die immer ein­her­geht mit einer klaren, politisch und sozial engagier­ten Haltung. Diese Haltung ist wie ihre archetypischen Gestalten selbst: subtil, subversiv, nie polemisch oder pathetisch. Sie verkör­pern still und bestimmt, un­auf­dringlich und anrührend die elementare Suche nach dem In-der-Welt-Sein.

Núria Quevedo (1938 in Barcelona geboren) ist die Tochter spanisch-republika­nischer Emigranten. Nachdem der Vater 1939 ins Exil gegangen war, emigrierte sie mit Mutter und Schwester 1952 nach Berlin, wo sie von 1955 bis 1958 die Arbeiter- und Bauern-Fakultät besuchte und von 1958 bis 1963 an der Hochschule für Bildende und Ange­wandte Kunst Berlin-Weißen­see in der Fach­richtung Grafik studierte. Seit 1963 arbeitet sie frei­schaffend. In der Zeit als Meister­schülerin bei Werner Klemke (1968 bis 1971) an der Akademie der Künste der DDR begann sie, sich auto­didaktisch der Malerei zu nähern. 1986 wurde sie Mitglied der Akademie der Künste der DDR, aus der sie 1991 austrat. Von 1994 bis 1996 war Núria Quevedo Gast­professorin am Caspar-David-Friedrich-Institut der Universität Greifswald. Sie lebt und arbeitet in Berlin und Sant Feliu de Guíxols (Spanien/Katalonien). Die Künstlerin realisierte zahl­reiche illustrierte Bücher, Grafik­mappen, nationale und inter­nationale Aus­stellungen und erhielt viele Aus­zeich­nungen und Preise.

Die Ausstellung umfasst 45 Werke – Gemälde, Zeich­nungen und Aquarelle – die aus dem Besitz der Künstlerin, aus den Kunst­sammlungen Chemnitz, dem Branden­burgischen Landes­museum für moderne Kunst und von privaten Leih­gebern stammen. Mittel­punkt der Schau ist das Gruppen­bild »Dreißig Jahre Exil«, das sowohl thema­tisch als auch bio­graphisch ein zentrales Werk im Schaffen von Núria Quevedo darstellt.

  • Musikalisches Programm zur Ausstellungseröffnung mit Nicolás Rodrigo Miquea

    Musikalisches Programm zur Ausstellungseröffnung mit Nicolás Rodrigo Miquea

  • Eine Einführung in die Ausstellung mit sechs Bildbeschreibungen von Eckhart J. Gillen

    Eine Einführung in die Ausstellung mit sechs Bildbeschreibungen von Eckhart J. Gillen

Cover - Núria Quevedo: »Unferne«

Publikationen

Zur Ausstellung erschien das Arbeitsheft XXVIII der Galerie Parterre Berlin mit Bei­trägen von Eckhart J. Gillen, Erich Hackl, Matthias Zwarg sowie Biogra­phie, Aus­stellungs- und Literatur­hin­weisen; 64 Seiten, zahlreiche Abbildungen, Auflage 300, ISBN 978-3-943244-50-2, 15,- €.

Bestellungen unter galerieparterre@berlin.de oder unter (030) 9 02 95 38 21 ent­gegen ge­nommen.

Cover – Núria Quevedo: »Mit leichtem Gepäck / Ligero de equipaje«

Im Verlag „Eine Art Fabrik“ ist das Reprint der Mappe von Núria Quevedo: »Mit leichtem Gepäck« erschienen.

Núria Quevedo: »Mit leichtem Gepäck / Ligero de equipaje«
Reprint der MappeNúria Quevedo: »Mit leichtem Gepäck«, 2008, Künstlerbuch mit 12 Kaltnadelradierungen
Text: Núria Quevedo mit Versen von Antonio Machado, Bertolt Brecht, Volker Braun; deutsch / spanisch; Chemnitz / Berlin 2020; 24 Seiten; Auflage: 250; ISBN 978-3-9820489-9-4; 7,- € (zzgl. Versand)

Zu bestellen unter: https://eine-art-fabrik.de/produkt/nuria-quevedo-mit-leichtem-gepaeck-ligero-de-equipaje/