Das Künstlerfestival IN/SU/LA gründet sich auf die Idee einer Künstlerresidenz von kurzer Dauer, durch die eine enge Verbindung zwischen einer heterogenen Gruppe von Autoren (Künstler, Regisseure, Philosophen, Musiker) und der Insel Ventotene, ihrer Geschichte und ihren Geschichten hergestellt werden soll. Für seine erste Ausgabe im Sommer 2017 entschied sich IN/SU/LA, ein ephemeres Festival, ohne Social Media und Fotos, zu sein.
Ventotene diente römischen Kaisern ebenso als Verbannungsort, wie das faschistische Regime dort politische Gegner gefangenhielt. Zu ihnen gehörten Altiero Spinelli, Ernesto Rossi und Eugenio Colorni, die 1941 »Das Manifest von Ventotene« verfassten. Es gilt als einer der wichtigsten frühen programmatischen Entwürfe einer europäischen Integration.
Die Beschäftigung mit den Geschichten Ventotenes bot einen Anlass für die künstlerischen Arbeiten. Ein anderer war die Frage danach, welche Rolle Kunst als Mittlerin in gesellschaftlichen Entwicklungsprozessen einnehmen und ob und welche Rolle sie bei der Bewältigung aktueller globaler Herausforderungen spielen kann.
Wir präsentieren die dort entstandenen Arbeiten, die alle auf Papier im Format A3 produziert worden sind. Wir präsentieren außerdem das im Rahmen des Festivals geplante und nunmehr realisierte Buch. Es rekonstruiert nicht, was sich auf der Insel im Juli 2017 ereignet hat, sondern forderte von allen Beteiligten ein zweiten Beitrag.
Die Ausstellung steht unter der Schirmherrschaft der Italienischen Botschaft in Berlin.