Enrico Benassi (1902–1978)
Giovanni Concettoni (1902–1987)
Dino Daolio Duren (1914–1983)
Pietro Ghizzardi (1906–1986)
Albino Menozzi (1915–1999)
Costante Pezzani (1910–1987)
Pellegrino Vignali (1905–1984)
Unter der Überschrift »Primitive Malerei im 20. Jahrhundert« wird im Museum Haus Cajeth in Heidelberg seit 1982 die Sammlung Hassbecker bewahrt und in wechselnden Ausstellungen präsentiert. Egon Hassbecker (1924–2013) hatte die Kunst der “Außenseiter” 1967 entdeckt und war ihr seitdem auf zahlreichen Reisen, anfangs vor allem durch Osteuropa, seit 1979 auch durch Italien, bis an sein Lebensende auf der Spur. Mehrere tausend Werke, Gemälde, Zeichnungen, Skizzen und Skulpturen, die von etwa 80 KünstlerInnen geschaffen worden sind, zeugen von seiner Sammlerleidenschaft.
Die Ausstellung »Bella Italia« zeigt rund 70 Werke von italienischen Malern aus Hassbeckers Sammlung, die zu ihren größten Kostbarkeiten zählen. Dabei ist der Titel durchaus doppelbödig, denn alle der hier vorgestellten Künstler haben Not, Elend und Ausgrenzung erlebt und bis auf Pietro Ghizzardi erst im späten oder späteren Lebensalter mit ihrer künstlerischen Tätigkeit begonnen.
In der Galerie Parterre Berlin steht diese Schau, die Roland Krischke, der Direktor des Lindenau-Museums Altenburg, im vorigen Jahr für sein eigenes Haus konzipiert hat, zunächst im Kontext der Ausstellungsreihe »Kunst aus Privatsammlungen«. Die Sammlung Hassbecker ist nach denjenigen des Fotografen Bernd Kuhnert, des Sammlers Jost Kloppenburg, des Galeristen Timm Gierig und der Sammlung Linde und Michael de Maizière die fünfte, wiederum eigenständig akzentuierte Ausstellung in dieser Reihe, die in loser Folge besondere Sammler und Sammlungen würdigt.
Sie steht jedoch auch in enger Verbindung zum Engagement der Galerie und der ihr angeschlossenen Kunstsammlung Pankow für die Kunst von “Außenseitern”. In den Ausstellungen »In anderen Wahrheiten« und »Eine Frau für Großvater widmete« sich die Galerie Parterre Berlin in den vergangenen Jahren den Zeichnungen von Menschen mit geistiger Behinderung. Dabei ging es einerseits um die mehrfach preisgekrönten Zeichnerinnen und Zeichner aus dem Wohnheim »Maria Frieden« in Berlin-Pankow und andererseits um den völlig aus eigenem Impuls und seit seiner Jugend zeichnenden Art Brut-Künstler Kurt Wanski (1922–2012), der von 1971 bis zu seinem Tod im St.-Joseph-Krankenhaus in Berlin-Weißensee wohnte und dessen künstlerischen Nachlass die Kunstsammlung Pankow 2013 übernommen hat.
»Bella Italia« setzt – mit der Konzentration auf Malerei und der komplementären Entstehungsgeschichte der ausgestellten Werke – einen weiteren Akzent und stellt sehr unmittelbare und frappierend feinsinnige, figürliche Malerei vor.
Mit freundlicher Unterstützung der Senatsverwaltung für Kultur und Europa, Ausstellungsfonds Kommunale Galerie