Katharina Worring zog 2008 aus einer Garage in der Stadt in ein großes Atelier im Trierer Hafengebiet. Das neue Umfeld ist zwar nicht menschenleer, aber es dominieren Strukturen: Straßentrassen, Bahngleise, Lade- und Baukräne, Lagerhallen; in der Ferne eine Hügelkette, Güterzüge vor den Fenstern des Ateliers. Kein wirklich spektakulärer Ausblick, schon gar nicht einzigartig, aber geeignet, eine neue Sicht- und Arbeitsweise zu entwickeln.
Die menschliche Figur, die über viele Jahre im Mittelpunkt des Schaffens der Künstlerin stand, verschwand in den Tiefen der Farbräume. Die Vertikale, die – in der Diktion Mondrians – im Bild den Menschen zeichnet, verlor ihre Vormachtstellung. Den bisherigen, oft strengen Bildarchitekturen folgten Arbeiten, die schon vom Format her horizontal geprägt sind. Fern von Naturalismus und Reproduktion der Wirklichkeit, bleibt diese doch immer Bestandteil ihrer Bilder.
Von ihrer Arbeit sagt Katharina Worring, dass am Anfang nie die Idee von einem konkreten Bild steht, sondern dass sie sich während des Malens auf die Suche nach ihm begibt und so Gedankengänge bis zum Ende offen bleiben. Ansätze für neue Arbeiten ergeben sich aus vorangegangenen Bildern, die als Erinnerung in die gegenwärtigen einfließen, auf diese Weise Ableitungen bilden und Reihungen und Werkgruppen entstehen lassen, die sich aufeinander beziehen.
Geboren in Karlsruhe, aufgewachsen in Heidelberg, studierte Katharina Worring Malerei an der Hochschule der Künste, Berlin (heute UdK ) und schloss ihr Studium 1985 als Meisterschülerin bei Prof. Dietmar Lemcke ab.
Sie war Stipendiatin der Studienstiftung des Deutschen Volkes, ging mit einem Auslandsstipendium der Studienstiftung nach Montepulciano, Italien und lebte von 1986-1988 mit einem Stipendium des Berliner Senats in den USA. Während ihres zweiten USA Aufenthaltes von 1990 bis 1992 war sie Gastdozentin für Malerei an der University in Miami. Nach ihrer Rückkehr hatte die Künstlerin bis 2000 Wohnung und Atelier in Bornheim und Köln.
2011 erhielt sie (zusammen mit Valerie Buchow) den 2. Preis beim offenen Wettbewerb für die künstlerische Ausgestaltung der neuen Grundschule Trier, Tarforst. Seit 2010 arbeitet sie im Vorstand, seit 2014 ist sie 1. Vorsitzende der Gesellschaft für Bildende Kunst Trier e.V. 2012 war Katharina Worring Teilnehmerin am Internationalen Künstlertreffen, Pirosmani IV, in Tibilisi, Georgien.
Katharina Worring lebt und arbeitet seit 2000 in Trier.
Weiterführende Informationen unter: www.katharinaworring.de
Die Ausstellung zeigte Werke der Jahre 1999-2014.