Fiktionen - Ficciones

Semir Alschausky und Heinz Handschick

Ausstellung vom 21.06. bis 29.07.2012

Die beiden Künstler vertreten ausgeprägt eigenwillige Positionen, die mit ihrem künstlerisch-poetischen Anspruch, der sie über den Generations­unterschied hinweg vereint, überzeugen. Der Reiz dieser Ausstellung besteht auch darin, dass sie 30 Jahre Lebens- und Kunst­erfahrung trennt. Gemein­sam ist ihnen das meditative Moment ihrer Arbeit, das sich aus dem jeweils auf verschiedene Art hoch­kultivierten, rein technischen Vorgang des Herstellens herleitet.

Heinz Handschick erzeugt aus kleinen, freien Skizzen auf Papier großformatig gerasterte Zeichnungen auf Leinwand. Die ursprünglich beiläufig gekritzelten Behauptungen erfahren gezielte Verwandlung, indem sie zwar mechanisch-optisch vergrößert, dann aber in medi­tativer Weise mit der Hand auf den neuen Untergrund gebracht werden.
Semir Alschausky ist das Material Papier die Wesenheit. Durch seine ungewöhn­liche Größe und die Ausdehnung der Bild­elemente auf ihm, ist eine körperliche Wirkung auf den Be­trach­ter beabsichtigt. Auch bei ihm entsteht während des Machens eine Form betrachtender Spiritualität, die den Arbeiten die notwendige Authentizitä verleiht. „Beide haben, auf jeweils eigene Weise, den Zweifel daran zum Thema erhoben, was Malerei vermeintlich allein konsti­tuiert: das Gestische einerseits und das Realistische andererseits und deren Misch­formen. Sie haben einen eigenen Weg der Übersetzung einer Idee, des gezeichneten Concettos in Malerei gefunden.“ (Eugen Blume im Kunstblatt zur Ausstellung)

  • Heinz Handschick: Märkische Landschaft · 2011 · Acryl auf Leinwand · 190 x 400 cm

    Heinz Handschick: Märkische Landschaft · 2011 · Acryl auf Leinwand · 190 x 400 cm

  • Heinz Handschick: Ohne Titel · 2011 · Acryl auf Leinwand · 190 x 200 cm

    Heinz Handschick: Ohne Titel · 2011 · Acryl auf Leinwand · 190 x 200 cm

  • Heinz Handschick: Ohne Titel · 2010/11 · Acryl auf Leinwand · 190 x 200 cm

    Heinz Handschick: Ohne Titel · 2010/11 · Acryl auf Leinwand · 190 x 200 cm

  • Heinz Handschick: Ohne Titel · 2010/11 · Acryl auf Leinwand · 190 x 200 cm

    Heinz Handschick: Ohne Titel · 2010/11 · Acryl auf Leinwand · 190 x 200 cm

  • Semir Alschausky: The Wave · 2012 · Acryl auf Papier · 274 x 274 cm

    Semir Alschausky: The Wave · 2012 · Acryl auf Papier · 274 x 274 cm

  • Semir Alschausky: Zu A.S Kaff auch Mare Crisium · 2010/11 · Acryl auf Papier · 152 x 152 cm

    Semir Alschausky: Zu A.S Kaff auch Mare Crisium · 2010/11 · Acryl auf Papier · 152 x 152 cm

  • Semir Alschausky: The Wave · 2012 · Acryl auf Papier · 274 x 274 cm

    Semir Alschausky: The Wave · 2012 · Acryl auf Papier · 274 x 274 cm

Biografie

Heinz Handschick wurde 1931 in Schlepzig im Spreewald geboren. Er studiertean der Fach­schule für Grafik, Druck und Werbung in Berlin. Seit 1960 war er freischaffend als Gebrauchs­grafiker tätig und mehrfach Preisträger beim Wettbewerb 100 Beste Plakate. Seine Bücher wurden wiederholt zu den Schönsten Büchern des Jahres gewählt. Seit 1992 beschäftigt sich Heinz Handschick mit freien Arbeiten, beteiligte sich an zahlreichen Ausstellungen im In- und Ausland und erhielt 2010 den Egmont-Schaefer-Preis für Zeichnung. Heinz Handschick lebt und arbeitet in Berlin.

Semir Alschausky 1962 in Leipzig geboren, kam1983 nach Berlin (Ost). 1987 wurde er nach dem Grundstudium von der Kunsthochschule Berlin Weißensee exmatrikuliert, 1990 Beginn des Studiums, 1996 Abschluss des Meister­schüler­studien­ganges Bildende Kunst an der Hoch­schule der Künste Berlin; 1996/97 Graduiertenstipendium des DAAD zu einem ein­jähri­gen Studienaufenthalt in New York City, 2012 Arbeitsstipendium für Bildende Künstler des Berliner Senates; Semir Alschausky lebt und arbeitet in Berlin.

Ausstellungseröffnung

Mittwoch, 20.06.2012, 20.00 Uhr

Es sprach: Dr. Eugen Blume (Leiter Hamburger Bahnhof)

Begleitveranstaltung

Mittwoch, 18.07.2012, 18.00 Uhr

Kommentierte Lesung mit Prof. Dr. Marco Thomas Bosshard (Romanisches Seminar der Ruhr-Universität Bochum)

Das Paradies habe ich mir immer als eine Art Bibliothek vorgestellt

Der argentinische Schriftsteller und Bibliothekar Jorge Luis Borges (1899 Buenos Aires – 1986 Genf) ist einem größeren Publikum durch seine phantastischen Erzählungen bekannt geworden. Er verfasste außerdem zahlreiche Gedichte und Essays, war Herausgeber von Anthologien und Zitatsammlungen, arbeitete für Zeitschriften und war als Übersetzer tätig.

Die aktuelle Ausstellung Fiktionen-Ficciones mit Arbeiten von Semir Alschausky und Heinz Handschick verdankt ihren Titel der Inspiration, die von dem gleichnamigen Band Borges’ ausging. Wir ergreifen die Gelegenheit, dem Galeriepublikum eine Widerbegegnung mit dem Werk Borges’ zu ermöglichen oder es überhaupt damit bekannt zu machen.

Marco Thomas Bosshard wurde 1976 in Zürich geboren und ist seit April 2011 Junior­professor für iberoromanische Kulturwissenschaft mit dem Schwerpunkt Lateinamerika an der Ruhr-Universität Bochum. Er wird einen einführenden Vortrag halten und Texte von Borges vorlesen.

  • Einladung: Das Paradies habe ich mir immer als eine Art Bibliothek vorgestellt

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Kunstblatt

  • Kunstblatt: Fiktionen Ficciones

    Text: Eugen Blume
    ISBN 978-3-943244-05-8

    PDF-Dokument (2.2 MB)