„Ich habe mich in diesem Winter sehr angestrengt, nicht nur Schneiden und Zeichnen, sondern auch mit dem Druckvorgang selber, da der eigentliche Drucker ausgefallen war für Lithografie, und ich dem alten Aushilfsmann beim Schieben der Lithopresse helfen musste. Ich habe aber auch etwas zuwege gebracht, eine Menge Kaltnadel, gegen 60/ von denen noch nicht alle abgezogen sind, und zehn meist große Lithos. Diese Technik habe ich in diesem Winter schön gelernt, überhaupt hat mir diese Graphik unsägliche Freude gemacht. – […] es ist doch eine gute Sache, Dinge, die man seit bald dreißig Jahren im Kopf trägt, endlich verwirklichen zu können. Ich muss sagen, dass diese Arbeit in diesem Halbjahr seit Weihnachten zusammen mit meinem reizenden Gärtchen und der Wohnung in diesem liebenswürdigen Hause, eine Art von Verwurzelung fertig gebracht hat, wie sie vorher noch nicht da war“ (Brief an Sella Hasse, Juni 1959)
Die Ausstellung in der Galerie Parterre zeigt etwa 85 Arbeiten auf Papier aus den Jahren 1929 bis 1966. Die frühesten Blätter sind Aquarelle und Deckfarbenmalereien, die während des ersten Portugalaufenthaltes der Pauly entstanden sind. Eine weitere Reihe steht unter dem Eindruck ihrer Reisen zu Beginn der 30er Jahre in den Libanon, Nahen Osten, nach Palästina, Vorderasien, Persien und den Süden der Sowjetunion. Die Monotypien und Radierungen der späten 50er und der 60er Jahre verarbeiten die in ihrer Jugend gewonnen Eindrücke und Motive, die sich oftmals auch in ihren Gemälden finden, noch einmal neu. Das Unakademische des Werkes der Pauly, seine Offenheit und Lebendigkeit, seine Eigenständigkeit faszinieren bis heute. Ein ausführlicher Lebenslauf dieser ungewöhnlichen Künstlerin findet sich auf der Webseite des Freundeskreises unter www.galerieparterre.de