Nach den raumbezogenen Arbeiten von Sabine Laidig und Susanne Fleischacker stellte die Galerie in diesem Jahr in Einzelausstellungen mit den großformatigen Leinwandzeichnungen von Sam Szembek und den untersuchenden oder assoziativen Blättern von Thomas Müller zwei auch international beachtete Zeichner vor. Sie wurden gefolgt von den sowohl wand- als auch raumbezogenen Werken der Künstlerinnen Anke Becker, Veronike Hinsberg und Juliane Laitzsch. „PROLOG6 – Heft für Zeichnung und Text“ demonstrierte auf völlig andere und unbefangene Art einen weiteren Aspekt der Zeichnung, nämlich ihre konkrete Verknüpfung mit Schrift und Text. Diese Ausstellungen zur Zeichnung dienen der vergewissernden Beschäftigung mit einem Medium, das in der Kunst immer eine wichtige und interessante Rolle gespielt hat und doch neu – auch als globale Bildsprache – zunehmend wieder entdeckt wird. Nicht zuletzt sind sie der langjährigen und engen Kooperation mit dem Verein Berliner Kabinett geschuldet, der seit 1998 den Egmont-Schaefer-Preis für Zeichnung vergibt.
Die im Auftrag der Galerie von der Berliner Kunstwissenschaftlerin Susanne Greinke kuratierte Schau „Aspekte des Zeichnens“ fügt den Einzelpositionen der vergangenen Ausstellungen exponierte zeichnerische Standpunkte hinzu, die sich direkt oder indirekt auf Körper beziehen. Der Begriff des Körpers bleibt dabei nicht nur auf den des Menschen beschränkt.
Die beteiligten Künstlerinnen und Künstler gehören verschiedenen Generationen an und haben auch deshalb ihre künstlerische Sprache in disparaten Kontexten entwickelt. Die Hinwendung zur Figuration macht dabei das Verbindende, die Parallelen und Überschneidungen innerhalb dieser Ausstellung aus. Beispielhaft wurden Haltungen ausgewählt, die sich in ihrer formalen und inhaltlichen Annäherung an sie unterscheiden und von abbildenden Formen zu abstrakten Formulierungen, sowie von Verdichtung zu Expansion reichen. Auf sehr unterschiedliche Weise gehen sie damit Fragen des Existenziellen nach. Angesiedelt zwischen verbildlichter Innenschau und der Repräsentation von Wahrnehmung des Außen, schwingen die Darstellungen zwischen Präsenz und Absenz.