Der Maler und Bildhauer Manfred Zoller studierte Medizin und arbeitete als Facharzt am Anatomischen Institut in Rostock, bevor er den Weg eines Künstlers einschlug. Sein naturwissenschaftlicher Hintergrund prägte das künstlerische Schaffen und die spätere Lehrtätigkeit. In der Auseinandersetzung mit dem zwischen Gegenständlichkeit und Abstraktion changierenden Werk wird deutlich, in welchem Maße Zollers anatomisches Wissen dabei als Orientierung und Inspiration dient.
Manfred Zollers Collagen, Assemblagen und plastische Arbeiten, auf die sich die Ausstellung konzentriert, sind geprägt durch den experimentellen Umgang mit dem Material und ein vielschichtiges Zusammenspiel von Farbe, Form und Raum. „Innere Beobachtungen“ des Künstlers sind der Ausgangspunkt für die variantenreichen Kompositionen, die mit einer autarken Bildsprache weite Assoziationsräume öffnen. Zoller fügt Papiere und Fragmente von bemalten Flächen derart zusammen, dass konkrete Motive aufgelöst werden und „Kriterien von abstrakt und gegenständlich hier nicht zutreffen“ (Matthias Flügge).