Jürgen Böttcher Strawalde gehört als Filmemacher und Maler zu den herausragenden und originellsten Künstlerpersönlichkeiten der deutschen Kunstgeschichte nach 1945.
Obwohl bereits in hohem Alter ist er noch immer künstlerisch enorm produktiv.
Während in den vergangenen Jahren in umfangreichen Retrospektiven u.a. in Altenburg und Dresden sein künstlerisches Œvre aufgearbeitet und gewürdigt wurde widmet sich die Ausstellung in der Galerie Pankow ausschließlich den Arbeiten auf Papier.
Beginnend mit frühen Portraits, Stadtlandschaften oder Stillleben aus den 1950er-Jahren bis hin zu einer jüngst entstandenen Serie umfasst die Ausstellung Bleistift- und Tuschezeichnungen, Collagen und Übermalungen aus einem Zeitraum von nunmehr fast 70 Jahren. Es sind Arbeiten, die neben der Malerei als eigenständiger Werkkomplex entstanden sind ohne jedoch die Bindung zur Malerei aufzugeben. Während die Malerei in ihrer sinnlichen Präsenz gültige Aussagen formuliert bietet die Arbeit mit dem Medium Papier einen direkteren Zugriff, ist sinnlich und reflektiert zugleich und ermöglicht es Strawalde in immer neuen Variationen sein gedankliches und künstlerisches Vokabular zu prüfen. Sie geben so einen Einblick in einen künstlerischen Kosmos der sich in besonderer Weise aus seiner eigenen Biografie speist und der ohne diese Bindung nicht zu verstehen ist.
Strawalde (Jürgen Böttcher, 1931 in Frankenberg geboren, lebt in Berlin-Karlshorst) studierte von 1949 bis 1953 Malerei an der Hochschule für Bildende Künste Dresden. Anschließend war er als freischaffender Künstler bis 1955 in Dresden tätig und unterrichtete an der Volkshochschule unter anderem A. R. Penck, Peter Makolies, Peter Graf und Peter Herrmann. Von 1955 bis 1960 studierte er Regie an der Hochschule für Film und Fernsehen Potsdam und arbeitete bis 1991 im DEFA-Dokumentarfilmstudio in Berlin. Für sein umfangreiches film- wie bildkünstlerisches Œuvre ist er international bekannt und geehrt worden.
Zur Ausstellung erscheint in Kooperation mit dem Leonhardi-Museum Dresden ein Künstlerbuch.
Die Ausstellung wurde von Matthias Flügge kuratiert.