Kurt Buchwald hat als Bild- und Aktionskünstler früh einen medien- und gesellschaftskritischen Ansatz verfolgt, der sowohl die Mechanismen der Bildherstellung als auch der Bildwahrnehmung und der Wirkung von Fotografie thematisiert hat und diese sowohl kritisch als auch ironisch hinterfragt.
Neben dem Spiel mit dem Ausschnitt, der Verdeckung und dem Licht wird der fotografierte Körper in einem Rohr beziehungsweise Kasten zu seinem eigenen Hindernis. Er führt den Betrachter als auch den Apparat an die Grenzen der Wahrnehmung.
Die mechanische Weltsicht der Gutgläubigkeit, des naiven Vertrauens in das unmittelbar Wahrgenommene und dessen interessengeleitete Interpretation durch Ideologien, zweifelhafte Werte, Ideale und Ziele wird mit der Umkehrung der Sicht als obsolet enttarnt.
Die Ausstellung umfasst neben den Werkgruppen »Im Kreis der Wahrnehmung« (2002–2011) und »Im Kasten« (2012) erstmals seine »Kippbilder« (2013) und zeigt damit jüngst entstandene Werkkomplexe.
Kurt Buchwald wurde 1953 in der Lutherstadt Wittenberg geboren. Während seines Studiums an der Technischen Hochschule in Karl-Marx-Stadt, traf er 1978 auf die Künstlergruppe Clara Mosch. 1982 zieht Buchwald nach Berlin und beschäftigt sich fortan mit konzeptioneller Fotografie. 1993 gründet er das Amt für Wahrnehmungsstörung und agiert mit subversiven Aktionen im öffentlichen Raum.
Kurt Buchwald lebt und arbeitet in Berlin. Seine Werke wurden mit Preisen gewürdigt und befinden sich in zahlreichen Museen und Sammlungen.