Walter Libuda: Magische Areale

Arbeiten mit Papier

15. November 2017 bis 14. Januar 2018

Die Ausstellung würdigt mit Walter Libuda einen Künstler, dessen Werk über vier Jahrzehnte mit einer seltenen Folgerichtigkeit ausgebaut worden ist. Mit einem offenen Konzept von Malerei kennt dieses Schaffen keine medialen Eingrenzungen und ist von einer beispiellosen Viel­gestal­tig­keit. Jedes Material kann ihm zu einem Gestaltungs­anlass für einen malerisch aufgefassten Bildkörper werden.
Bild, Zeichnung, Objekt, Assemblage, Bühne, Bildkasten, Keramik, Collage, Plastik – alles ist möglich und entsteht in simultanen Schaffensprozessen. Vor allem ist Libuda in seiner un­mittel­baren Sinnlichkeit ein begnadeter Maler. Das Material ist ihm dabei Anlass für Bild­fin­dungen, die über das Darge­stellte hinaus zu einem eigenen geistigen Gegenstand werden. Was Libuda darstellt bleibt allerdings rätselhaft.
Libudas Bildwelten bergen ein Geheimnis, sind von Irrwelten und Fabulationen durchtränkt, die Bildtitel setzen das Verwirr­spiel fort statt das Mysterium zu lüften. Übrig bleibt nur die sinnliche Erfahrung einer nicht näher zu benennenden metaphysischen Dimension. Es ist das Gegenteil eines hermetischen Postulats, ein sanfter Affront in Zeiten unbedingten Deutungs­willens und semantischer Eindeutigkeit.
Die Ausstellung »Magische Areale. Arbeiten mit Papier« zeigt zum ersten Mal ausschließlich Arbeiten, die sich nur einem Material verdanken, dem Papier. Dieses Papier ist nicht einfach nur mehr Bildträger, sondern wird in seiner künst­lerischen Verwandlung selbst zum Subjekt. Die Bandbreite der in der Ausstellung gezeigten Arbeiten reicht von Zeichnungen über Objekte und Assemblagen bis hin zu Pop-up Büchern.
Zur Ausstellung erschien ein Katalog.

Walter Libuda, Jahrgang 1950, studierte 1973 bis 1979 an der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig (HGB), die letzten beiden Jahre als Meisterschüler von Bernhard Heisig. Danach arbeitete er als Assistent an der HGB; 1985 zog er nach Berlin. Seit 1992 ist er Mitglied des Deutschen Künstlerbundes, seit 1998 Mitglied der Sächsischen Akademie der Künste. Er ist Träger des Fred-Thieler-Preises für Malerei der Berlinischen Galerie und des Gerhard-Altenbourg-Preises des Lindenau-Museums Altenburg. Seine Arbeiten befinden sich in deutschen und internationalen Museen und Sammlungen darunter in der Neuen National­galerie, der Galerie Neue Meister in Dresden, dem British Museum in London, dem Puschkin-Museum in Moskau oder auch dem Chinesischen Nationalmuseum in Peking. Walter Libuda lebt und arbeitet in Schildow bei Berlin.

  • Dienstag
    14.11.2017
    19.00 Uhr

    Eröffnung
    Begrüßung: Annette Tietz (Galerieleiterin)
    Einführung: Michael Freitag (Direktor der Lyonel-Feininger-Galerie Quedlinburg)
    Der Künstler ist zur Eröffnung anwesend.

  • Donnerstag
    07.12.2017
    19.00 Uhr

    Künstlergespräch mit Walter Libuda
    Moderation: Fritz Jakobi (Kunsthistoriker, Berlin)

  • Sonntag
    14.01.2018
    17.00 Uhr

    Finissage der Ausstellung

Publikation

Walter Libuda “Magische Areale” – Arbeiten auf Papier
Text: Michael Freitag, Bernd Heise, Annette Tietz; Kooperation: Lyonel-Feininger Galerie Quedlinburg / Leonhardi-Museum Dresden; Vorstand der Kulturstiftung Sachsen, Leonhardi-Museum Dresden, Galerie Pankow (Hrsg.); ISBN 978-3-86105-030-8; 25,- €