Veranstaltungsreihe: Klang Farbe 07

Klaus Killisch: „The Tuning of the World“, Collage, 2017, 50 x 50 cm

Klaus Killisch: „The Tuning of the World“, Collage, 2017, 50 x 50 cm (Bildausschnitt)

Mit Klang Farbe 07 setzt die Galerie Pankow eine Vortragsreihe fort, die sich dem Musi­kalischen als ursprünglichste Geste der Kommunikation widmet und aus verschiedenen Perspektiven annähert.
Ein Projekt der Galerie Pankow. Mit freundlicher Unter­stützung durch den Freundes­kreis der Galerie Pankow.

  • Donnerstag
    14.12.2017
    19.00 Uhr

    Karsten Süßmilch: John Cage * NICHTS

    “Get yourself out of whatever cage you find yourself in.” JC

    Solo für eine Posaune, einen Spieler/ Sprecher vor laufender Leinwand. Spielerischer Einblick in das Werk des großen Musikrevolutionärs des letzten Jahrhunderts.

    Gesamtlänge: 86´13 min.
    Spieler/ Sprecher: Karsten Süßmilch
    Film/Szenische Einrichtung: Al Hirche

    Karsten Süßmilch (1974 in Hannover geboren) studierte Bass­posaune an den Musikhochschulen Karlsruhe und Rotterdam sowie an der Orchester­akademie der Staatskapelle Berlin. Er ist auf der Suche nach einem ständigen Wechsel zwischen Besetzungen, Stilistiken, Spielsituationen und Genres, und spielt inzwischen Bass- und Tenorposaune, Tuba, Sousaphon und mehr. Neben diversen Uraufführungen für ihn komponierter Werke und der Beschäftigung mit zeitgenössischer Musik stehen Musical Produktionen, Bandprojekte, Engagements als Studio- und Orchestermusiker, Kammer­musik­projekte sowie Schauspiel­produktionen. Er lebt in Duisburg.
    suessmilch.org

    Albrecht Hirche studierte angewandte Kulturwissenschaften an der Universität Hildesheim. Sein Studium schloss er mit der programmatischen Arbeit “Theater muß wie Fußball sein” 1987 ab. Von 1986 bis 1989 war er Dozent für Theatertheorie und -praxis in Hildesheim. Seit 1981 arbeitet er als freiberuflicher Regisseur, Schauspieler und Autor bei Theater Mahagoni Hildesheim (später hirche/krumbein productions) und an freien und öffentlichen Häusern bundesweit und international.

  • Donnerstag
    23.11.2017
    19.00 Uhr

    Nik Nowak: Vom Unsound zur Symphonie der Stille

    Unsound bezeichnet einen klanglichen Grenzbereich; eine Grenz­linie an der verschwommenen Peripherie der auditiven Wahrneh­mung, an der Klang nicht mehr wahrnehmbar ist, aber dennoch neurologische Reaktionen oder physiologische Resonanzen her­vor­rufen kann, die sowohl auf den Körper als auch das Denken Einfluss haben. In Nik Nowaks jüngster Installation Infra/Ultra nähert er sich dem Konzept eines Unsound Systems und überführt Klänge des für uns unhörbaren Spektrums von 20 Hz bis 20 kHz ins Hörbare. Gerade aus der dem erweiterten vibratorischen Konti­nuum und der ohrenbetäubenden Stille des Unsounds zurück­gekehrt, wendet sich Nowak nun der Symphonie der Stille zu = einem Musikstück, konzipiert für die Demarkationslinie zwischen Nord- und Südkorea, basierend auf der Idee vom Antischall.

    Nik Nowak (1981 in Mainz geboren) studierte von 2002-2007 Kunst an der Universität der Künste Berlin, war Meisterschüler von Prof. Lothar Baumgarten und besuchte 2007 die Bildhauerklasse von Xiang Jing an der Shanghai Normal University. 2007 erhielt er das Georg-Meistermann-Stipendium und 2014 den Gasag Kunst­preis. Seine medienübergreifende künstlerische Arbeit befasst sich häufig mit der Wirkung von Sound sowie mit der Rolle von Sound­systemen als kulturelle Transmitter oder akustische Waffen. Er lebt als Künstler, Musiker und Kurator in Berlin.

    niknowak.de

  • Donnerstag
    26.10.2017
    19.00 Uhr

    Elie Gregory With Visuals From Sara Furlani | Crossing Spectrums
    Von elektroakustischer Musik bis zu Electronica

    Was darf auf dieser Bühne gespielt werden? Cross-Genre komponiert elektronische Musik in verschiedenen Umgebungen, mit immer neuem Publikum und neuen Erwartungen – von elektroakustischen Stücken und Live-Elektronik bis Electronica und Elektro-Pop. Inspiriert von der Vielfalt der verschiedenen Genres der elektronischen Musik und dem Rahmen, in dem sie existieren, werden Gedanken, Hörbeispiele und eine Performance von Komponist Elie Gregory mit live realisierter, visueller Kunst von
    Sara Furlani präsentiert.

    Elie Gregory (1985 in Brighton, Großbritannien geboren) ist 2009, nach dem Bachelorabschluss in Komposition am Birmingham Conservatoire, nach Berlin gezogen. Mit einem Portfolio, das elektroakustische Stücke und Werke für Instrumente und Tonband sowie auch multimediale Werke bis LoFi Electro und Electro-Pop umfasst, studierte Gregory an der Hochschule für Musik Hanns Eisler Berlin bei Prof. Wolfgang Heiniger und schließt nun einen Master in elektroakustischer Musik ab. Seit 2013 treten Sara Furlani (1985 in Rom, Italien geboren) und Gregory mit dem Projekt Strip Down auf. Furlani (Ombra Elettrica) kombiniert das Studium in Industrial Design, Visueller Kommunikation und Filmdesign mit ihrem Interesse für elektronische Musik, um ein visuelles Universum zu schaffen, das aus kleinen Details, Mustern und Glitches besteht.

    eliegregory.com
    vimeo.com/ombraelettrica

  • Freitag
    15.09.2017
    19.00 Uhr

    Sound Writing
    Swantje Lichtenstein – cuterkant & istenlistening & zitterzwitter

    Sound writings verstehen sich als soundbasierte, poetische Texte, deren Ausgangsbasis Audioaufnahmen von Sätzen und Worten bilden. Diese werden elektroakustisch bearbeitet, ver­fremdet und verändert. Sie stellen die Konzepte für Kompo­sitionen dar, in denen beides, Sinn und Klang, eine wichtige Rolle spielen. Die Sprachstücke cuterkant & listenlistening & zitterzwitter basieren auf dem Sound der Sprache, sie nutzen die Materialität und Farbvielfalt der Sprache, um neue transmediale, performative, textuelle Gebilde entstehen lassen, die sich klanglich zu amor­phen Collagen verbinden und als Text-­Sound-­Live-­Improvisa­tion aufführbar werden. Die Sprache wird also klanglich und der Klang textuell erweitert, woraus sich eine zeit­genössische, konzeptuelle Sprachkunst entwickeln kann.

    Swantje Lichtenstein (geboren 1970 in Tübingen) arbeitet als Performance­künstlerin vorrangig mit Sprache und Sound. Bei ihren poetischen Performances spielt der konzeptuelle und elektro­akustische Umgang mit Sprache eine wichtige Rolle. Lichtenstein hat seit 2007 eine Professur für Text und Ästhetische Praxis an der Hochschule Düsseldorf inne und unterrichtet an der Musik­hochschule Düsseldorf und am Institut für Sprachkunst an der Universität für angewandte Kunst, Wien. Sie performte weltweit an verschiedenen Orten und auf diversen Festivals, u. a. non event/­Boston, Issue Project Room, New York, Stadtgarten, Köln, Haus der Poesie, Berlin, Lyrikkabinett, München, Alte Schmiede, Wien, Perform Sound Festival, Köln. 2013 gründete sie das Cosmos­mose-­Festival für Performancepoesie und Verbophonie (mit M. Matter), das in Köln (2013), Düsseldorf (2015) und Karlsruhe (2017) stattfand. Sie kollaboriert mit diversen Künstler/­innen und arbeitet übersetzend theoretisch, transmedial und transdisziplinär zwischen den Künsten.