Manfred Paul zählt zu den wichtigen Vertretern der DDR Autorenfotografie und wurde als solcher spätestens mit seiner Beteiligung an der Ausstellung „Geschlossene Gesellschaft“ (Berlinische Galerie, 2012) einem größeren Publikum bekannt.
Seine Arbeiten beschäftigen sich mit den existentiellen Fragen des menschlichen Daseins. Die in den Werkgruppen „Verena“, den „Stillleben“ oder den „Künstlerportraits“ enthaltenen Fotografien sind Bilder, die zu Gleichnissen werden, um das Vergehen aller Dinge als Bedingung des Lebens zu begreifen. Diese fotografischen Serien sind Langzeitprojekte, die fortlaufend weiter entwickelt und aktualisiert werden. Hat sich Manfred Paul früher ausschließlich des Mediums der schwarz/weiß Fotografie bedient, so sind die Werkgruppen in den zurückliegenden Jahren zunehmend durch Farbfotografien erweitert worden. Aktuelle Arbeiten aus diesen Werkgruppen zeigt Manfred Paul nun in dieser Ausstellung. Diese werden ergänzt durch die erstmals ausgestellte Werkgruppe „Seestücke“ (2011).
Mit Hilfe von extremen Langzeitbelichtungen hat Manfred Paul die Veränderung einer Meereslandschaft erfasst. Entstanden sind Bilder von subtiler Schönheit, die als werdendes Farbspektrum, fast monochrom, Veränderung des Raumes in der Zeit festhalten.
Manfred Paul, geboren 1942 in Schraplau bei Halle, absolvierte ein Studium der Fotografie an der HGB in Leipzig sowie ein Kamerastudium an der HFF in Potsdam-Babelsberg. Von 1974 bis 1994 war Manfred Paul Dozent für Fotografie an der FWG Berlin, von 1995 bis 2007 Professor für Fotografie und audiovisuelle Medien an der FHTW Berlin. Der Künstler lebt und arbeitet seit 1968 in Berlin.
Seine Werke befinden sich u.a. in den Sammlungen der Berlinische Galerie, des Kupferstich-Kabinetts Dresden, des Museum Ludwig Köln, des Musée de l’ Elysée Lausanne, des MOMA New York, der Bibliothèque Nationale de France Paris sowie weiteren privaten und öffentlichen Sammlungen.