Frank Seidel: Liebe – Tod – Wetter

Malerei

Ausstellung vom 22.06. bis 23.07.2011

Frank Seidel: Doppelseele, 2007, Öl auf Leinwand, 125 x 240 cm

Frank Seidel: Doppelseele, 2007, Öl auf Leinwand, 125 x 240 cm

Die Bildwelten des 1959 in Berlin geborenen Bildhauers und Malers Frank Seidel sind bevöl­kert von Dämonen, Geistern und Unholden. Erst beim zweiten Blick offenbart sich: die hier dargestellten Wesen sind Menschen, verzerrte Körper, sie sind nicht fremd, sind von dieser Welt. Es sind Innenansichten menschlicher Seinszustände, die Frank Seidel, der Spezialist für menschliche Einsamkeit und Verletzungen hier vor Augen führt, keine Phantasie­wesen oder andere Welten.

Der seit den frühen achtziger Jahren zunächst vorrangig als Bildhauer, dann später als Maler tätige Künstler wirft seit jeher seinen schonungslosen, doch nie verachtenden Blick auf die Zwischenzustände der menschlichen Psyche, reißt auf, verschachtelt und verdreht, verzerrt und verbiegt und gelangt dadurch zu einer Klarheit im Blick, die an einen Francis Bacon denken lässt oder Kafka.

Auch wenn die Arbeiten von Frank Seidel von einer eminent skurrilen, untergründigen Phan­tasie getragen sind, so verlieren sie nie den sinnlichen Bezug zu eine fassbaren Realität. Seine zugespitzten, dramatischen Bild­konste­llationen bedeuten für den Betrachter zugleich Heraus­forderung und Stärkung, fordern eine Positionierung.

Der Autodidakt Frank Seidel arbeitet seit 1984 freischaffend als Bildhauer und Maler Zeichner in Berlin. Bereits 1991 erhielt er eine Einzelausstellung in der Nationalgalerie Berlin und ist Preisträger und Gewinner zahlreicher Wettbewerbe. Seine Arbeiten befinden sich u.a. im Besitz der Neuen Nationalgalerie, der Sammlung des deutschen Bundestages und der Samm­lung der Deutschen Bank.

Eröffnung: 21. Juni 2011, 19.00 Uhr
Es sprach Fritz Jacobi.

Zur Ausstellung erschien ein Katalog.