Unter dem Titel Ex oriente lux zeigen sieben Künstlerinnen und Künstler aus Berlin, Dresden und Hamburg unterschiedliche Konzepte eines abstrakten Bildbegriffes. Im bewussten Gegenzug zur gegenwärtigen Dominanz der „neuen figurativen Malerei“ stellt diese Ausstellung junge Künstlerpositionen vor, die sich zwar nicht mit der Figur aber durchaus mit einem Gegenstand auseinandersetzen. Im Mittelpunkt steht hier die Beschäftigung mit Farben, Formen, Spuren, Ornamenten, Materialität oder dem Malprozess selbst. Die einst angenommene und heftig umkämpfte Trennung von figurativer und abstrakter Kunst spielt für diese junge Künstlergeneration keine Rolle mehr. Vielmehr zeigt sich, dass der Begriff der Abstraktion heute nur noch historisch verwendet werden kann. Jede Figuren- oder Raumdarstellung spiegelt seit jeher einen sehr subjektiven Blick des Künstlers auf die Welt, und dieser war stets – ob bewusst oder unbewusst – ein ausschnitthafter, vereinfachender, im Wortsinn: abstrahierender.
„Ex oriente lux“, ein lateinischer Sinnspruch, der „aus dem Osten kommt das Licht“ bedeutet, verweist auf das Bilderverbot in der islamischen Kunst und die daraus resultierende Bedeutung der Abstraktion und hier insbesondere des Ornaments als abstraktes Gestaltungselement in der Bildenden Kunst.
In Textbeiträgen mehrerer jüngerer Autoren werden im Katalog die künstlerischen Positionen erläutert und so ein facettenreiches Bild zusammengestellt.